Was führt zum Überlaufen der Dachrinne bei Starkregen?
Wenn eine Dachrinne bei Starkregen überläuft, kann das an akuten oder dauerhaften Kapazitätseinschränkungen liegen. Dabei sind folgende Ursachen möglich:
- Verstopfung durch fehlendes oder nicht intaktes Laubfangsystem
- Rinnengefälle reicht nicht aus
- Rinnengröße zu klein
Eine Dachrinne ist immer auf eine bestimmte Kapazität ausgelegt. Dabei spielen sowohl ihre Größe und ihre Montageausrichtung, als auch ihr Schutz vor Verstopfungen eine Rolle. Die Größe ist der grundsätzlichste Parameter für die Aufnahmekapazität von Regenwasser und muss in erster Linie an der Dachfläche bemessen werden. Das Gefälle, das bei der Montage eingehalten werden sollte, wird nicht selten vernachlässigt und kann so ebenfalls durch mangelnde Ablaufgeschwindigkeit zur Überlastung der Dachrinne führen. Ein häufiger, recht simpler Grund fürs Überlaufen ist eine Verstopfung durch Laub und Schmutz bei fehlendem oder defektem Laubfangsystem.
Wie schützt man die Dachrinne vor Verstopfungen?
Ein Laubfangsystem sollte in jeder Dachrinne vorhanden sein, insbesondere bei Gebäuden, die von viel Baumbestand umgeben sind. Gerade wenn schnellwachsende Bäume mit den Jahren über das Dachrinnenniveau hinauswachsen, kann es zu Verstopfungen kommen, die früher kein Thema waren. 3 Dinge sollten Sie diesbezüglich überprüfen:
- Dachrinnenablauf
- Anfang Fallrohr
- Dachrinne selbst
Prüfen Sie am besten zunächst den Dachrinnenablauf am unteren Ende des Fallrohrs – hier befindet sich meist eine Wartungsklappe, durch die Sie Verstopfungen ohne großen Aufwand entfernen und den Durchfluss durch das Fallrohr wieder freigeben können. Als weitere Schritte sind die Inspektion und – wenn nötig – die Reinigung des Ablaufstutzens am oberen Ende des Fallrohrs und der Rinne selbst angesagt. Schauen Sie auch nach etwaigen Schlagschäden im Rinnenverlauf, an denen sich Laub festsetzt, das den Regenwasserfluss behindert. Ein Laubfangsystem sollte, wenn noch nicht vorhanden, nachgerüstet und wenn es beschädigt ist, repariert oder ausgetauscht werden.
Wie identifiziert und korrigiert man das Gefälle?
Dachrinnen sollten zum Fallrohr hin ein Gefälle von etwa 3 -5 cm pro 10 m aufweisen, damit das Regenwasser mithilfe der Gravitationskraft abläuft. Wenn Sie das Gefälle als Verursacher des Überlaufens vermuten, können Sie es durch die Höhendifferenzmessung zwischen zwei 10 m voneinander entfernten Punkten des Rinnenverlaufs überprüfen. Prüfen Sie außerdem mithilfe einer Richtschnur, ob der Rinnenverlauf gerade, also kontinuierlich abschüssig ist. Wenn sich herausstellt, dass die Rinne gar kein oder ein zu geringes Gefälle aufweist, können Sie auf 3 Arten nachträglich eines herstellen:
- Umbiegen der Rinnenhalter (bei starren Varianten)
- Verstellen der Rinnenhalter (bei verstellbaren Varianten)
- Rinnenhalter neu montieren
Starre Rinnenhalter können mithilfe eines Rinneneisenabbiegers umgebogen werden – entweder direkt am Dach und mit kontinuierlichem Nachmessen oder etwas sorgfältiger durch Anzeichnen des Nullpunktes am Halter und ein maßgenaues Zurechtbiegen in demontiertem Zustand. Wenn Sie Glück haben, sind Ihre Rinnenhalter durch Stellschrauben gradgenau verstellbar. Eine Möglichkeit, das Gefälle ohne Umbiegen nachträglich herzustellen, ist freilich auch die komplette De- und anschließende Neumontage mit passendem Gefälle.
Welche Größe muss die Dachrinne haben?
Die nötige Größe einer Dachrinne bemisst sich nach der Dachfläche, auf der sich schließlich die aufzufangende Regenwassermenge ansammelt. Tabellen dazu gibt’s auf Fachseiten im Internet.