Wie mit Dichtschlämme oder Flüssigfolie abdichten?
Beide Dichtstoffe eignen sich in Räumen mit sogenannter mäßiger Wassereinwirkung wie im Badezimmer. Einzelne Boden- und Wandflächen besonders an Duschen müssen allerdings einer erhöhten bis hohen Wassereinwirkung widerstehen. Beim Umsetzen sollte bezüglich der Verdunstungsfähigkeit dem Prinzip „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“ gefolgt werden. In der Praxis heißt das:
- Diffusionsoffenen Dichtungsschlamm an den „normal“ wasserbelasteten Wänden verwenden
- Luftdichte Flüssigfolie an den stark von Spritzwasser betroffenen Flächen (Duschrückwände, Duschtasse, Bodenfliesen bei ebenerdiger Dusche) aufbringen
Was außer Dichtschlämme oder Flüssigfolie verwenden?
Im Badezimmer müssen Abfluss, Anschlussfugen, Boden, Wandflächen und Wasseranschlüsse abgedichtet werden. Das lässt sich am zuverlässigsten mit einer Auswahl unterschiedlicher Dichtstoffe umsetzen. Unter Dichtschlämme oder Flüssigfolie wird vollflächig eine Abdichtbahn verlegt. An den Anschlüssen der Wasserleitungen dichten spezielle Manschetten ab, die beispielsweise mit Sanitärsilikon ergänzt werden. Eine Silikonfuge ist auf jeden Fall an allen durch Spritzwasser betroffenen Fugen in der Nasszelle die beste Wahl. Wird Dichtschlämme unter Fliesen aufgebracht, muss auch die Fliesenart (glasiert, unglasiert) berücksichtigt werden.
Wie Dichtschlämme oder Flüssigfolie verarbeiten?
Neben der Wassereinwirkungsklasse kann auch die Aufbauhöhe ein planerischer Faktor werden. Dichtschlämme entwickelt besitzt eine Dicke zwischen drei und fünf Millimetern, Flüssigfolie ist deutlich dünner. Bei der Planung ist eine räumliche Risszeichnung hilfreich, auf dem die einzelnen Zonen die entsprechenden Dichtmittel zugeordnet werden. Besondere Aufmerksamkeit muss auf alle Anschlüsse, Berührungspunkte und Übergänge unterschiedlicher Materialien aufgewendet werden. Bei unfachgemäßer Ausführung entstehen hier die potenziell ersten Undichtigkeiten im Werkstoffverbund. Aufgebracht werden beide Werkstoffe in zwei bis drei Schichten.
Dichtschlämme oder Flüssigfolie auch für außen geeignet?
Wird ein Dichtanstrich außen geplant, kommt der wiederum der Wassereinwirkungsklasse besondere Bedeutung zu. Außerdem ist der konstruktive Bautenschutz zu beachten, der die Menge des eingebrachten Niederschlags- und Tauwasser beeinflusst. Generell gilt, wo viel durch Verdunsten immer wieder trocknen muss, desto mehr Diffusionsoffenheit wird gebraucht. In der Praxis wird Flüssigfolie nur selten im Außenbereich eingesetzt. Hinter einer belüfteten Fassadenverkleidung ergänzt mineralische Dichtschlämme die Abdichtung optimal und perfekt.