Wann trocknet Dichtschlämme wegen handwerklicher Fehler nicht?
Dichtschlämme entwickelt durch hydraulisches Abbinden zuverlässige Wasserdichtigkeit. Beim chemisch-physikalischen Vorgang entstehen bei der Reaktion zwischen Bindemittel, Luft und Wasser kristalline Verbindungen. Diese Hydraulik braucht die richtige Dosierung der beteiligten Inhaltsstoffe. Wenn beispielsweise der Wassergehalt zu hoch dosiert ist, bleibt nach dem bis dahin nur theoretisch fertigen Abbindevorgang Wasser übrig und die Dichtschlämme dadurch feucht bis nass. Verschmutztes Wasser kann durch einen zu hohen Feststoffanteil die benötigte Verdunstungszeit verpassen. Nicht trocknender Dichtschlamm muss in diesen Fällen abgetragen und erneuert werden.
Was zeigt sich bautechnisch, wenn Dichtschlämme nicht trocknet?
Dichtungsschlämme erzeugt nur eine zuverlässige Abdichtung, wenn sie durchtrocknen kann. Dafür benötigt sie einen moderat saugenden und einen trockenen Untergrund.
Saugender Untergrund
Das für den hydraulischen Abbindevorgang benötigte Wasser ist viel zu schnell „weg“ und das Bindemittel noch nicht mit seiner hydraulischen Abbindung „fertig“.
Nasser Untergrund
Die ausgewogen gemischte Dichtschlämme beginnt im wahrsten Sinne des Wortes auf ihrem nassen Untergrund zu schwimmen. Auch nach korrekter Verdunstung des zugemischten Wassers „wartet“ das Bindemittel auf Trockenheit, um seine chemisch-physikalische Reaktion abzuschließen.
Wann bildet Dichtschlämme, die nicht trocknet einen Indikator?
Wenn Sie nach drei Tagen bemerken, dass der Dichtschlamm noch wässrige Konsistenz aufweist, ist die erwartbare Trocknungszeit überschritten. Können Sie folgende handwerkliche Fehler und störende äußere Bedingungen definitiv ausschließen, funktioniert die Dichtschlämme als Indikator:
- Falsche Dosierung beim Anmischen der Dichtschlämme
- Zu dickes und/oder schnelles Auftragen
- Auftrag auf stark saugendem Untergrund (Porenbeton) ohne Vornässen
- Kalte Temperatur (unter zehn Grad Celsius)
- Hohe Luftfeuchtigkeit (über 65 Prozent)
Ohne diese Fehler weist nicht trocknende Dichtschlämme auf einen Missstand im Untergrund hin.
Wie zeigt Dichtschlämme, die nicht trocknet bauliche Mängel auf?
Sind Ausblühungen im Mauerwerk zu erkennen oder wird tieferer Schimmelbefall bemerkt, befindet sich Feuchtigkeit im Mauerwerk beziehungsweise im Beton. Dichtschlämme zeigt Problemstellen oft durch unregelmäßiges Abtrocknen. Wird der Boden oder die Decke mit Schlämme verschlossen, erstreckt sich die Wasserdichtigkeit in zwei Richtungen. Auch diffusionsoffene mineralische Dichtschlämme lässt nicht genug Wasserdampf passieren, um den überdeckten Untergrund trocknen zu lassen. Die Feuchtigkeit wirkt unter der Dichtschlämme weiter und wird ihr früher oder später den „Boden unter den Füßen wegziehen“.