Latexfarbe oder Dispersionsfarbe: Wo liegt eigentlich der Unterschied?
Kurz vorweg: Moderne Latexfarben gehören streng genommen zu den Dispersionsfarben. Sie enthalten im Normalfall keinen natürlichen Kautschuk mehr, sondern feinst verteilte Kunststoffteilchen. Allerdings blieben ihnen die meisten Eigenschaften der früheren Naturkautschukfarben erhalten.
Latexfarben besitzen einen hohen Bindemittelanteil, der einen besonders »dichten« Anstrich bewirkt. Es gibt sie in unterschiedlichen Glanzgraden zu kaufen, doch stets glänzen sie mehr als normale Dispersionsfarben.
Die dichte Oberfläche bewirkt, dass der Schmutz nicht besonders gut haften bleibt und sich leicht entfernen lässt. Außerdem perlt Feuchtigkeit von der Latexbeschichtung ab und dringt so nicht in die dahinterliegende Wand ein. Das leistet die reguläre Dispersionsfarbe nicht.
Wo lässt sich Latexfarbe am besten verwenden?
Leicht bis stark glänzende Wände gefallen gewiss nicht jedem, sie weisen stets einen steril anmutenden Charakter auf. Latexfarben statt Dispersionsfarben lassen sich am besten dort verwenden, wo ihre Vorteile besonders stark zum Zuge kommen:
- in öffentlich zugänglichen Treppenhäusern
- als Ersatz für einen Fliesenspiegel in der Küche
- in Arztpraxen und anderen hygienisch sensiblen Bereichen
- im Umfeld von Bädern
- in vielgenutzten Warteräumen
Latexoberflächen lassen sich nicht nur feucht abwischen, sondern sind auch scheuerbeständiger als mit Dispersionsfarbe gestrichene Zonen. Dies erleichtert die Reinigung und verlängert den Zeitraum bis zum nötigen Neuanstrich.
Achtung! Schimmelgefahr an ungedämmten Außenwänden
Bei der Frage nach dem passenden Anstrichmittel, Latexfarbe oder Dispersionsfarbe, spielt oftmals auch die Diffusionsfähigkeit der Oberfläche eine große Rolle. An ungedämmten Außenwänden kann Latexfarbe die Schimmelbildung begünstigen, weil sie den Feuchteaustausch behindert.