Vorteile der Entkalkungsanlage
Weicheres Wasser führt zu weniger Verkalkung von Rohrleitungen und Geräten. Das kann unter anderem auch finanzielle Einsparungen bedeuten.
Boiler
Gerade bei Boilern sind durch Verkalkung hohe Energiekosten möglich. Ein Kalkbelag von rund 1 mm auf den Heizstäben führt bereits zu einem um bis zu 20 Prozent höheren Stromverbrauch des Geräts.
Da Boiler häufig laufen, bedeutet Verkalkung hier eine hohe Energiemenge. Zudem leidet durch Verkalkung die Lebensdauer des Boilers erheblich. Die Geräte müssen wesentlich früher getauscht werden. Auch das kann in die Kalkulation mit einbezogen werden.
Waschmaschine
Moderne Waschmaschinen schützen sich bei Verwendung eines entsprechenden Waschmittels meist recht gut selbst vor Verkalkung. Die Lebensdauer ist bei hartem Wasser aber auch hier unter Umständen herabgesetzt.
Dazu kommen bei weicherem Wasser aber auch deutliche Einsparungen beim Waschmittelverbrauch. Die Waschwirkung ändert sich durch den Härtegrad des Wassers nicht. Moderne Tenside werden durch die Wasserhärte nicht mehr beeinflusst.
Wasserkocher und Kaffeemaschine
Weicheres Wasser führt zu weniger Ablagerungen in den Heizspiralen der Geräte, was die Lebensdauer deutlich verlängert. Der Geschmack von Tee und Kaffee kann sich zudem bei weicherem Wasser wesentlich besser entfalten.
Heizanlagen
Nicht alle Heizanlagen sind von hartem Wasser nachteilig betroffen, bei einigen Anlagen droht aber auch Verkalkung, wenn das Wasser zu hart ist.
Rohrleitungen
Auch Rohrleitungen können verkalken. Das beeinträchtigt ebenfalls ihre Lebensdauer. Geringere Durchflüsse und Veränderungen an den Rohrwänden können die Folge von starken Verkalkungen sein.
Nachteile von Entkalkungsanlagen
Mit einem deutlich höheren Wasserverbrauch jst bei Anlagen zu rechnen, die nach dem Ionenaustauscher-Prinzip arbeiten. Der Wasserverbrauch (und damit auch der Abwasseranfall) kann vom Doppelten bis fast zum Zehnfachen der üblichen Menge betragen. Das verursacht zusätzliche Kosten.
Neben der Anschaffung muss auch die Wartung der Anlage und die Betriebskosten berücksichtigt werden. Die Kosten sind aber meist überschaubar.
Bei Ionenaustauschern wird dem Trinkwasser Natrium zugesetzt – es wird damit „aufgesalzen“. Möglicherweise setzt eine frühere Korrosion der Leitungen ein.
Sinnvoller Einsatz
Ein Einsatz von Enthärtungsanlagen ist in der Regel erst ab Härtegraden von rund 14 °dH (hartes Wasser) sinnvoll. Der Einsatz bei geringeren Härtegraden bedeutet nicht nur Energieverschwendung, sondern auch die Nachteile von zu weichem Wasser.
Gerätetypen
Für die Entkalkung von Wasser werden verschiedene Anlagenarten angeboten, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten.
Ionenaustauscher-Anlagen
Ionenaustauscher gehörten zu den verbreitetsten Anlagen. Sie liegen preislich zwar sehr hoch, bieten aber die beste Wirkung, und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.
Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie der im Geschirrspüler eingebaute Entkalker.
Das zufließende Wasser wird aufgefangen, und die enthaltenen Ca+ und Mg+ Ionen werden gegen Na+ Ionen ausgetauscht. Damit wird die Carbonathärte gesenkt, und es kann kein Kalk und Magnesium mehr ausfallen und Verkalkungen bilden.
Beim Prozess entsteht eine hohe Menge Restwasser, in dem der Kalk konzentriert gelöst ist. Diese Lösung muss danach verworfen werden. Wie bei der Geschirrspülmaschine auch muss regelmäßig Salz zugeführt werden, damit die Austauscherharze wieder regeneriert werden können.
Umkehrosmose-Anlagen
Umkehrosmose-Anlagen produzieren sehr reines Wasser, in dem keine Ionen und Salze mehr gelöst sind. Zudem werden praktisch alle Schadstoffe aus dem Wasser herausgefiltert. Hier entsteht also auch noch ein entsprechender Zusatznutzen.
Nachteilig bei Umkehrosmose-Anlagen sind vor allem der hohe Energieverbrauch und Wasserverbrauch. Dazu kommt, dass es für das Trinken von Osmose-Wasser langfristig Bedenken gibt.
Physikalische Enthärtungsmethoden
Neben Umkehrosmose und Ionenaustauscher werden auf dem Markt auch noch einige physikalische Enthärtungsmethoden angeboten.
Neben einigen „Wundergeräten“ die sehr häufig überhaupt keine nachprüfbaren Wirkungen ergeben, gibt es auch Geräte auf Magnetbasis, bei denen zumindest in einigen Fällen eine Verringerung von Ablagerungen nachgewiesen werden konnte.
Die Wirkungsweise ist bisher nur in einer einzigen Dissertation untersucht worden. Produkt-Tests von Geräten auf dieser Basis von Stiftung Warentest haben ergeben, dass 3 von 13 getesteten Geräten immerhin eine – wenn auch geringe – Wirkung zeigen.
Durch den Einsatz von elektrischen oder magnetischen Wechselfeldern soll die Kristallisierung von Kalk in eine gewünschte nadelförmige Form geleitet werden. Ablagerungen können so nicht mehr wachsen.
Das Material der Rohrleitungen scheint auf diese Art von Geräten ebenfalls Einfluss zu haben.
Entkalkungsanlagen im Wasserwerk
In Wasserwerken wird ein zu hoher Härtegrad durch ein besonderes Entcarbonisierungsverfahren reduziert, der sich so im Haushalt aber nicht anwenden lässt.
Diese sogenannte Teilentsalzung funktioniert nach dem Prinzip der Flockung und durch Zugabe von Kalkmilch. Damit wird Calciumcarbonat ausgefällt.