Vor dem Versiegeln müssen Sie feststellen, wie Ihr Feinsteinzeug ab Werk ausgeliefert wurde
Feinsteinzeug ist die Weiterentwicklung von Steinzeugfliesen und Platten. Aufgekommen ist die neuartige Keramik in den 1980ern. Seither haben sich einige Bearbeitungsmethoden etablieren können, die bereits ab Werk durchgeführt werden. Sie können dabei zwischen glasierten, nicht glasierten und polierten Feinsteinzeugfliesen und Platten unterscheiden.
Feinsteinzeug nach dem Herstellungsverfahren reinigen
Das Versiegeln von glasiertem Feinsteinze
ug
Glasiertes Feinsteinzeug bedarf grundsätzlich keiner weiteren Behandlung wie zum Beispiel dem Versiegeln. Um sich jedoch etwas Erleichterung bei der Unterhaltspflege zu verschaffen, werden auch glasierte Feinsteinzeugfliesen und Platten immer wieder versiegelt. Bedenken Sie jedoch, dass durch die Versiegelung eine Schutzschicht auf das Feinsteinzeug gelegt wird, welche die Rutschfestigkeit, die bei glasierten Fliesen sowieso schon eingeschränkt ist, weiter negativ beeinflussen kann.
Das Versiegeln von nicht glasiertem Feinsteinzeug
Bei nicht glasiertem Feinsteinzeug hingegen wird die Rutschfestigkeit über die Oberflächenbeschaffenheit eingestellt. Das bedeutet, je rauer die Fliese oder Platte, desto größer die Rutschfestigkeit. Gleichzeitig sammelt sich auf der verhältnismäßig rauen Oberfläche aber auch Schmutz deutlich besser. Um einer übermäßigen Verschmutzung vorzubeugen, empfiehlt sich eine Versiegelung. Dazu reinigen Sie das nicht glasierte Feinsteinzeug zunächst mit einem möglichst sauren oder alkalischen Reiniger. Keinesfalls sollten Sie Reinigungsmittel mit Tensiden verwenden. Anschließend tragen Sie die speziell für Feinsteinzeug freigegebene Versiegelung auf.
Das Versiegeln von poliertem Feinsteinzeug
Bei poliertem Feinsteinzeug müssen Sie jedoch mehr Vorarbeit leisten. Poliert bedeutet nichts anderes, als dass die gebrannte Oberfläche geschliffen ist. Damit sind die Mikroporen offengelegt. Zwar kann nicht übermäßig viel Schmutz in das Feinsteinzeug eindringen. Dennoch aber tief und intensiv genug, um im Lauf der Zeit zu einer deutlich sichtbaren Verschmutzung zu werden. Würden Sie auf die mikroporösen, polierten Feinsteinzeugfliesen nun direkt eine Versiegelung auftragen, könnte die Versiegelung in das Feinsteinzeug eindringen. Doch eine Versiegelung soll wie eine Schutzschicht um eine Fliese gelegt werden. Also müssen Sie poliertes Feinsteinzeug vor dem Versiegeln mit einer Imprägnierung schützen.
Poliertes Feinsteinzeug: reinigen, imprägnieren und dann erst versiegeln
Sie reinigen die Feinsteinzeugfliesen mit einem geeigneten Reiniger und tragen anschließend die Imprägnierung laut den Herstellervorgaben auf. Ist die Imprägnierung eingezogen und ausgehärtet, können Sie das Feinsteinzeug versiegeln. Würden Sie das Feinsteinzeug nicht vorab imprägnieren, könnte die Versiegelung im Feinsteinzeug einen schichtbildenden Effekt erzeugen, der Schmutzpartikel aufnimmt und festhält. So fest sogar, dass das Feinsteinzeug kaum noch zu reinigen ist.
Bedenken Sie, dass Versiegelungen immer eine Schutzschicht um die Fliese herum bilden und damit die Rutschfestigkeit deutlich einschränken. Insbesondere auf stark betretenen Feinsteinzeugflächen ist eine Versiegelung daher nur bedingt empfehlenswert.
Selbstverständlich finden Sie im Hausjournal auch Artikel (Ratgeber und Anleitungen) zum [Imprägnieren von Feinsteinzeugfliesen] und Platten.