Wozu braucht eine Fensterbank ein Gefälle?
Ein Gefälle von der Hinter- zur Vorderkante wird bei Fensterbänken nur im Außenbereich benötigt. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Ableiten von Regenwasser
- Vermeidung von Pfützenbildung auf der Fensterbank
- Weniger Schmutzansammlung
In erster Linie dient das Fensterbankgefälle der Regenwasserableitung. Auch wenn Außenfensterbänke aus weitestgehend wasserfesten Stein- oder Metallmaterialien hergestellt werden, muss Pfützenbildung auf ihrer Oberfläche verhindert werden. Denn wenn Wasser längere Zeit darauf stehenbleibt, kann die Feuchtigkeit insbesondere bei Steinfensterbänken doch in das Material und bei möglicherweise unzureichender Abdichtung auch in die Bausubstanz eindringen. Besondere Schwachstellen sind dabei die Nahtstellen zur Laibung und zum Fenster hin. Das Gefälle sorgt auch dafür, dass Schmutz wie Falllaub, Erde oder Vogeldreck nicht so leicht auf der Fensterbank liegenbleibt.
Wie stark muss das Fensterbank-Gefälle sein?
Verschiedene Fachinstitute wie der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks oder das IFT Rosenheim setzen 5° als Mindestgefälle für Außenfensterbänke fest. Mit diesem Gefälle sind in der Vergangenheit die besten Erfahrungen gemacht worden – es reicht aus, um Regenwasser vom Stehenbleiben auf der Fensterbank abzuhalten und ist dennoch nicht zu stark für das Abstellen von Blumentöpfen und Co. Es gibt auch einen Orientierungswert in Prozent: für die Berechnung des Gefälles können 8% herangezogen werden. Umgekehrt kann dieser Wert auch zur nachträglichen Kontrollrechnung dienen.
Welche Tools gibt es zur Herstellung des Gefälles?
Zur Herstellung des Fensterbank-Gefälles gibt es verschiedene Methoden, die mal mehr und mal weniger Rechnerei fordern. Die physischen Tools sind dabei etwas für „direkter denkende“ Macher, die Berechnungsformeln eher für die mathematisch denkenden Heimwerker. Physische Tools sind folgende:
- Fensterbank-Wasserwaage
- Fensterbankkeil
Fensterbank-Wasserwaagen sind eine sehr einfache Methode, um das erforderliche Mindestgefälle von 5° zu erreichen. Es gibt im Fachhandel physische Varianten in Form klassischer Wasserwaagen mit um 5° geneigter Libelle. Hiermit lässt sich das Gefälle beim Fensterbankeinbau leicht an allen Stellen intuitiv überprüfen. Mit Fensterbankkeilen zum unterseitigen Miteinbau wird eine Fensterbank nicht nur in das erforderliche 5°-Gefälle gebracht, sondern auch gedämmt. Solche Fensterbankkeile bestehen aus Dichtmaterialien wie Mineralwolle und Dichtfolie und werden einfach auf die Mauerbrüstung geklebt.
Wie wird das Gefälle berechnet?
Wer lieber rechnet und misst und vielleicht auch ein größeres Gefälle als die standardmäßigen 5° bzw. 8% möchte, kann zum einen den Höhenunterschied mit der Formel: Gefälle in Prozent x Fensterbanktiefe in cm errechnen. Bei einer Fensterbanktiefe von 40 cm und einem gewünschten Gefälle von 8% wäre also ein Höhenunterschied von 3,2 cm herzustellen. Es gibt allerdings auch festgelegte Höhenunterschiedswerte für Fensterbank-Standardtiefen, die man heranziehen kann:
- 15 cm Tiefe = ca. 1,5 cm
- 20 cm Tiefe = ca. 2 cm
- 30 cm Tiefe = ca. 3 cm
- 40 cm Tiefe = ca. 3,5 cm