Wann ist Wohnluft zu feucht?
Die Luft, in der wir uns länger aufhalten, sollte für den Körper möglichst angenehm sein – also einen optimalen Sauerstoffhaushalt und eine saubere Atemluftversorgung ohne belastende Stoffe ermöglichen. Der relative Feuchtigkeitsgehalt in Wohnräumen sollte deshalb weder in einem zu trockenen, noch im zu feuchten Bereich liegen: etwa zwischen 40 und 60%. In Badezimmern und Küchen darf er auch bei etwas höheren 65 bis 70% liegen. Diese numerischen Werte können also als Orientierung für die Bewertung der Wohnluftfeuchtigkeit herangezogen werden.
Wie merkt man, dass es in der Wohnung zu feucht ist?
Neben den numerischen Werten der relativen Luftfeuchtigkeit merken Sie aber auch über andere Indizien, dass es zuhause zu feucht ist. Zum Beispiel über folgende:
- körperliche Beschwerden (v.a. Abgeschlagenheit, Atemwegsprobleme)
- schnelles Beschlagen der Fensterscheiben im Winter
- Schimmel- und Stockflecken und Salzausblühungen an Wänden und Decken
Die körperliche Befindlichkeit kann natürlich auf Vieles zurückgeführt werden. Wenn die benannten gesundheitlichen Beschwerden bei Ihnen aber gleichzeitig mit den weiteren genannten Anzeichen für zu hohe Wohnluftfeuchtigkeit auftauchen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie die gleiche Ursache haben.
Wie leidet die Gesundheit allgemein durch feuchte Wohnluft?
Sowohl der hohe Feuchtigkeitsgehalt selbst, als auch daraus resultierende Folgen – wir sprechen vor allem vom Schimmel – wirken sich ungünstig auf die Gesundheit aus. Luft, die viele Wassermoleküle enthält, hat weniger Kapazität für Sauerstoff. Sauerstoffärmere Luft zu atmen, ist nachteilig für unseren Kreislauf und den Stoffwechsel und kann zu Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit führen. Allerdings sind für diese Symptome oft auch auf Schadstoffe (Abgase) und zu viel CO2 (durch mangelndes Lüften) zurückzuführen. Schimmel ist das Haupt-Gesundheitsproblem durch zu feuchte Raumluft: er führt nachweislich vor allem zu Atemwegsproblemen.
Welche konkreten Symptome verursacht Schimmel?
Schimmel, der sich in einer dauerhaft zu feuchten Wohnung an Wänden, Decken und der Einrichtung bildet, kann laut der AWMF(Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften)-Leitlinie zur Medizinisch-klinischen Diagnostik bei Schimmelexposition in Innenräumen (2016) zu folgenden Gesundheitsproblemen führen:
- Allergien und Sensibilisierungen
- Infektionen
- Vergiftungen
- Reizung von Augen, Atemwegen und Schleimhäuten
- Befindlichkeitsstörungen
- Geruchsbelästigungen
Allerdings muss diese Auflistung auch keine Angst machen: denn der Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem Schimmel ist gemäß der Leitlinie nicht zweifelsfrei feststellbar. Außerdem ist ganz entscheidend, wie man disponiert ist – also ob man sowieso schon zu Allergien und Atemwegsempfindlichkeiten neigt, oder nicht.
Was tun gegen eine zu feuchte Wohnung?
Um gesundheitliche Langzeitschäden zu vermeiden oder zu stoppen, muss natürlich etwas gegen die zu hohe Feuchtigkeit getan werden. Meist sind entweder Baumängel oder falsches Lüftungs- und Heizverhalten der Grund für die zu feuchte Wohnung. Baumängel müssen natürlich beseitigt und gegebenenfalls Abdichtungen nachgerüstet werden. Lüften sollte man regelmäßig, mehrmals täglich und kurz und intensiv, die Temperatur hält man möglichst auf um die 20°C.