Was führt zu Feuchtigkeit in Souterrainwohnungen?
Die wesentliche und namensgebende Eigenschaft von Souterrainwohnungen ist, dass sie unter Bodenniveau, also in der Kelleretage liegen. Wenn ein Keller nicht mehr als Lagerraum gebraucht wird, baut man ihn gern zur Wohnung aus. Vor allem in älteren Gebäuden ist der Keller aber oft nicht gut als dauerhafter Wohnraum geeignet. Das liegt vor allem an fehlender oder mangelhafter Dämmung und Abdichtung und schlechten Lüftungsmöglichkeiten. Insbesondere folgende Dinge sind erst in jüngerer Zeit zum Standard geworden:
- Abdichtung der Gebäudebodenplatte
- Horizontalsperre für die Gebäudewände
- Vertikalabdichtung der Wände
- effektive Lüftungskonzepte
Wie zieht die Feuchtigkeit in die Souterrainwohnung?
Der größte „Feuchtigkeitsspender“ für Wohngebäude ist das Erdreich, auf dem es gebaut ist. Deshalb muss vor allem im Bereich der Gebäudesohle alles gut abgedichtet werden. Durch eine unabgedichtete Bodenplatte wird Feuchtigkeit aus dem Boden hochgesogen, die sich dann von der Bodenplatte weiter auf den Fußbodenbelag im Souterrain ausbreitet. Ein beträchtlicher Anteil an zu viel Feuchtigkeit im Souterrain fällt auch den Wänden zu. Diese ziehen nämlich ohne sogenannte Horizontalsperre, also eine unterseitige Folien- oder Blech-Abdichtung genauso Feuchtigkeit aus dem Erdreich nach oben. Fatal ist dabei, dass diese Feuchtigkeit per Kapillareffekt aufsteigt und die ganzen Wände durchfeuchtet. Durch unabgedichtete Wandseiten kann außerdem Sickerwasser oder Überschwemmungs-Stauwasser eindringen.
Kann die Feuchtigkeit im Souterrain auch von innen kommen?
Ja, auch das ist möglich. Mit von außen durch nasse Klamotten eingetragene Feuchtigkeit, Wasserdampf vom Kochen und Wäschetrocknen und dem Schwitzen und Atmen der Bewohner muss jede Wohnung fertig werden. Ist die Wohnung aber im Souterrain gelegen, kann sie häufig durch mangelhafte Lüftungsmöglichkeiten schlechter abziehen. Fehlt außer genügend Fenstern auch noch eine funktionierende Dämmung, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit auch noch an den kalten Wänden als Kondensat nieder. Kondensierte Feuchtigkeit kann nicht mehr durch Luftaustausch abtransportiert werden und setzt sich dauerhaft in der Bausubstanz und der Einrichtung fest.
Wie hält man eine Souterrainwohnung trocken?
Damit sich in einer Souterrainwohnung keine Feuchtigkeit dauerhaft festsetzt, sind folgende Maßnahme nötig:
- Abdichtung von Bodenplatte und Wänden
- Schaffung ausreichender Lüftungsmöglichkeiten
- Dämmung
Eine vollflächige Abdichtung der Bodenplatte und eine Horizontalsperre der Wände ist vor allem in Altbauten oft nicht vorhanden. Nachrüsten ist allerdings gut möglich. Bodenplatten können etwa mit Dichtmaterial von innen unterspritzt, Wände zum Beispiel per Chromstahlblechverfahren nachträglich mit einer Abdichtung nach unten versehen werden. Eine Wanddämmung gegen kalte Wände kann von innen angebracht werden. Fenster sind freilich nur bei einer Lage halb unter Bodenniveau möglich. Andernfalls empfehlen sich dezentrale Lüftungssysteme. Sie erlauben einen kontrollierten Luftaustausch, der auch den Anforderungen der Energiesparverordnung EnEV gerecht wird.