Dosierung ist der entscheidende Faktor
Handwerklich ist das Bohren von Glas mit Aufmerksamkeit und Geduld eine lösbare mittelschwere Aufgabe. Unverzichtbar sind die richtigen Bohrer und ein langsames kontrolliertes Vorgehen. Der Bohrvorgang gleicht eher einem Abtragen als einem Durchstoßen. Dabei hilft eine Art Temperaturmanagement, das Flaschenglas vor Überhitzung zu schützen.
Das Temperieren kann durch den Faktor Zeit und externe Kühlung gesteuert werden. Langsames Drehen des Bohrers, ausreichend häufiges pausieren und kaltes Wasser halten die Erwärmung im unschädlichen Rahmen. Im Zweifel sollte der Bohrvorgang länger unterbrochen werden. Kaltes Wasser auf heiß gelaufenem Glas kann sonst statt des Kühlungseffektes eine Spannungsentladung verursachen.
So bohren Sie ein Loch in eine Flasche
- Glastaugliche Bohrer mit Karbit- oder Diamantspitze (1,0 mm und 0,5 Stufen)
- Kreppklebeband
- Lagergefäß oder
- Gummimatte und Haltekeile
- Kaltes Wasser
- Bohrmaschine möglichst mit einstellbarer Geschwindigkeit
- Sprühflasche
- Schutzbrille
- Arbeitshandschuhe
- Atemschutz
1. Kleidung und Schutzausstattung
Tragen Sie beim Bohren keine Oberbekleidung mit weiten Ärmeln und baumelnden Schmuck. Bohren Sie nur mit Augen- und Atemschutz und Arbeitshandschuhen. Beim Glasbohren entstehen mikrofeine Glassplitter, die schon vom Luftzug aufgewirbelt werden.
2. Abrutschschutz befestigen
Kleben Sie über die Bohrstelle Kreppband in zwei bis drei Schichten, die den Bohrer beim Ansetzen halten wird.
3. Flasche lagern
Legen Sie die Flasche in ein längliches Gefäß und stopfen Sie gegebenenfalls seitlich Plastiktüten oder Stoffe zwischen Gefäßinnenwand und Flaschenkörper. Alternativ können Sie eine rutschfeste Matte auslegen und die waagerecht hingelegte Flasche mit zwei seitlichen Keilen fixieren.
4. Erstbohrung
Spannen Sie einen Karbid- oder Diamantbohrer mit der Größe zwischen 0,9 und 1,2 Millimetern in der Bohrmaschine ein. Arbeiten Sie mit der geringstmöglichen Drehgeschwindigkeit.
5. Kühlen
Sprühen Sie kaltes Wasser um das Bohrloch.
6. Ausbohren
Bohren Sie in 0,5-Millimeterschritten das Loch so oft nach, bis der Zieldurchmesser erreicht ist.