Versiegelt oder unversiegelt
Ähnlich wie bei glatten Fliesenoberflächen ist das erste Unterscheidungsmerkmal, ob eine Versiegelung vorhanden ist oder die Oberfläche porös ist. Alle versiegelten Varianten widerstehen säurehaltigen Reinigungssubstanzen. Im Vergleich zu glatten Flächen lässt sich Mörtel und Fugenmasse einfach durch Erhöhung der Dosis und Behandlungsintensität gut entfernen.
Bei offenen Gesteinen, die eine raue Oberfläche besitzen, ist das Reinigen sehr schwierig und kann bei zu starker Verschmutzung nicht ohne zurückbleibende Spuren möglich sein.
Poren müssen freigelegt werden, ohne sie zu verstopfen
Mechanische Eingriffe wie Kratzen und Schaben sind auf rauen Oberflächen nur sehr eingeschränkt anwendbar. Bürsten und Pinsel mit harten Borsten können versuchsweise ausprobiert werden. Eventuell auftretende Kratzer oder stumpfe Stellen können nach einem Bürsten oder Kratzen mit Steinöl nachbearbeitet und poliert werden.
Um Fugenmasse von rauen Fliesen zu entfernen, bleibt meist nur das Verflüssigen und saugende Aufnehmen. Die größte Schwierigkeit ist, beim Verflüssigen schnell und stark genug aufzusaugen, damit die Masse nicht in die Poren eindringt und den Schaden und die Verschmutzung vergrößert. Stark saugende Hilfsmittel und schnelles Vorgehen können zumindest Teilerfolge ermöglichen. Stark saugende Aufnahmemedien sind:
- Schwämme
- Gebrauchte und saubere Wolltücher
- Fensterleder
- Lösch- und Vliespapier
- Watte
Fast alle Fugenmassen lassen sich durch Erwärmen verflüssigen. Mit einem Bügeleisen oder einer Lötlampe lässt sich die raue Oberfläche anwärmen oder kurz anflammen. Wichtig ist das sofortige tupfende Abnehmen der flüssigen „Pfützen“. Im Idealfall gleicht die Dosierung dem Erzeugen von „Schweiß“.
Nahezu alle chemischen Bindemittel und Harze lassen sich durch Wärme verflüssigen. Wenn mit einer Flamme gearbeitet wird, dient die vorsichtige Dosierung nicht nur dem Verflüssigungsgrad, sondern schützt die Fliesen gleichzeitig vor dem Reißen oder Springen.