Fußbodenheizungen ohne Thermostate
Ältere Fußbodenheizungen ohne Einzelraumsteuerung verfügen lediglich über ungeregelte Handventile zur Steuerung der einzelnen Heizkreise am Verteiler. Früher galt die Weisheit, dass man eine Fußbodenheizung “ ein einziges Mal einstellen“ müsse und sie dann mit diesen Einstellungen 20 Jahre problemlos laufen würde.
Nachteile ohne Steuerung
Keine Anpassung an Temperaturschwankungen
In der Praxis hat sich diese „Binsenweisheit“ leider nur selten bestätigt. Die festgelegten Einstellungen sorgen zwar immer für eine gleichmäßige und ständige Wärmeabgabe – die Außentemperaturen ändern sich aber selbstverständlich immer wieder. Dadurch schwankt die tatsächliche Raumtemperatur ständig.
Sehr schnell kann es in den Räumen auch zu warm werden. Ein paar ungewöhnlich warme Herbsttage werden dann schnell unangenehm.
Nutzerbedürfnisse
In vielen Räumen möchte man zu manchen Zeiten eine etwas höhere Temperatur haben, zu anderen Zeiten wiederum eine etwas niedrigere Temperatur.
Insbesondere die so genannte Nachtabsenkung liegt vielen Besitzern einer Fußbodenheizung am Herzen. In den Schlafräumen möchte man nachts eine etwas kühlere Temperatur haben, um gut schlafen zu können. Tagsüber will man aber natürlich nicht frieren.
Durch die relative Trägheit vor allem älterer, in Fließestrich eingebauter Systeme sind Nachtabsenkungen immer etwas problematisch, aber bei entsprechend gewählten Regelzeiten durchaus machbar.
Da man die Temperaturen nicht immer manuell über die Regelventile einstellen möchte, bieten sich hier programmierbare Steuerungen an.
Energieeinsparung durch Einzelraumsteuerung
Gerade ältere Anlagen werden durch die Nachrüstung einer Einzelraumsteuerung oft deutlich wirtschaftlicher. Der Energieverbrauch sinkt durch die Nachrüstung in vielen Fällen erheblich.
Die Nachrüstung ist auch dann sinnvoll, wenn ein Gebäude energetisch saniert wurde und die Heizwärme dadurch deutlich länger in den Räumen bleibt. Eine Einzelraumsteuerung verhindert dann ein Überheizen der Räume und schaltet bei Erreichen der eingestellten Temperatur die Heizwärmezufuhr ab.
Technischer Aufwand
In der Regel können die vorhandenen Ventile, sofern sie voll funktionsfähig sind, weiterverwendet werden. Bei den häufig verwendeten Funk-Thermostaten werden insgesamt nur drei Komponenten benötigt:
- Stellantriebe
- Hauptregler (mit Hauptantriebseinheit)
- Raumthermostate
Gegebenenfalls kann eine Programmiereinheit hinzugefügt werden. In manchen Fällen benötigt der Hauptregler noch eine externe Antenne, da sonst der Metallverteilerkasten die eingehenden Signale abschirmen würde.
Kosten
Die Kosten hängen von der Anzahl der Heizkreise und dem verwendeten System ab. Bei fünf Heizkreisen kann man von ca. 800 Euro Materialkosten und ca. 2 Stunden Arbeitszeit ausgehen, wenn man einen Funk-Thermostat nachrüsten möchte.