Braucht mein Gartenhaus eine Zwangsbelüftung?
Das etwas undankbare Wort Zwangsbelüftung bezeichnet ganz generell Belüftungsvorrichtungen, die ohne menschliches Zutun arbeiten. Wieso Zwang? Weil der Begriff sich ursprünglich auf Lüftungseinrichtungen bezieht, die Gefahren dauerhaft abwenden sollen: vor allem Feuchtigkeitsansammlungen oder Gaseinzug.
In Wohnräumen gilt heute im Rahmen der Energieeinsparverordnung EnEV für vorschriftsgemäß gedämmte Neu- oder sanierte Bestandsbauten das Gebot eines abgestimmten Lüftungskonzepts mit Mindestluftaustausch, um der Schimmelbildung vorzubeugen und ein ausreichend sauerstoffgesättigtes Wohnklima zu schaffen. Dafür werden meist entweder Lüftungsanlagen oder passive Zwangsbelüftungen eingesetzt.
Für Gartenhäuser ist eine EnEV-gemäße Dämmung nicht vorgeschrieben und dementsprechend auch kein Lüftungskonzept. Dennoch kann eine Zwangsbelüftung auch hier sinnvoll sein. Was dafür spricht, ist etwa folgendes:
- Geringeres Schimmelbildungsrisiko
- Weniger schlechte Gerüche
- Gartenhaus kann im Winter ruhig sich selbst überlassen werden
- Schafft bessere Voraussetzungen für Pflanzenüberwinterung
Je dichter und hermetischer gedämmt Ihr Gartenhaus ist, desto höher ist das Risiko, dass sich bei längeren Phasen ohne Fenster- und Türöffnungen Feuchtigkeit darin staut. Wenn Sie im Winter kaum mal hineingehen, aber schimmelgefährdete Dinge wie Gartenmöbelsitzpolster oder auch Pflanzen darin überwintern, nehmen nicht nur die Dinge Schaden, sondern es entsteht mit der Zeit auch ein muffiger Geruch.
Gartenhaus-Zwangsbelüftung installieren
Um diesen Problemen vorzubeugen, empfehlen sich folgende Methoden der Zwangsbelüftung:
- Lüftungsgitter
- Solarlüfter
Lüftungsgitter
Das klassische Lüftungsgitter ist die simpelste Methode der Zwangsbelüftung und vor allem für ein Gartenhaus gut geeignet. Denn bei den typischen Holzbohlenhäuschen ist es in der Regel keine große Sache, in eine Wandseite oder in die Tür ein passendes Loch zu sägen und das Gitter darin einzusetzen.
Damit der Luftaustausch dynamisch und effektiv stattfinden kann, ist es ratsam, zwei Lüftungsgitter auf gegenüberliegenden Seiten zu installieren – eines auf Deckenhöhe und eines auf Fußhöhe.
Solarlüfter
Beliebt für Gartenhäuser und auch Gewächshäuser sind Solarlüfter. Sie arbeiten mit einem aktiven Ventilator, der über ein Photovolatik-Panel kostenfrei mit Strom versorgt wird. Wegen des aktiven Ventilatorbetriebs brauchen Sie hier auch keinen zweiten Lüfter zur Herstellung eines Luftstroms.
Der Solarlüfter sollte möglichst hoch an der Außenwand des Gartenhauses installiert werden. Für das Photovoltaik-Panel – falls es nicht wie bei einigen einfachen Modellen an der Oberseite des Lüftergehäuses integriert ist – suchen Sie einen möglichst sonnenverwöhnten Platz auf dem Dach aus.