Ofen unverzichtbar und Sicherheitsaspekte
Wenn Glasflaschen geschmolzen werden sollen, ist immer ein Ofen erforderlich, der mindestens 540 Grad Celsius leisten kann. Auch bei der Nutzung einer Flamme für den eigentlichen Schmelzvorgang muss das Glas bei etwa dieser Temperatur „getempert“ oder „ausgeglüht“ werden. Auf diese Weise können sichere Materialrisse und Sprünge nach dem endgültigen Abkühlen meist vermieden werden.
Ein wesentlicher und häufig übersehener Sicherheitsaspekt ist das Nichterkennen der Glastemperatur. Anders als bei vielen anderen Werkstoffen zeigt erhitztes und heißes Glas keine optisch erkennbaren Warnhinweise wie Glühen. Wenn die Glasflasche quer oder längs geschnitten wurde, sollten die scharfen Schnittkanten mittels Schleifen oder Abschmelzen entschärft werden.
Temperaturbedarf und mögliche Hitzequellen
Die Verformbarkeit von Glasflaschen beginnt ab etwa 600 Grad. Diese Temperatur wird von folgenden Hilfsmitteln erreicht:
- Bunsenbrenner
- Lötlampe
- Campinggaskartusche
Um den, streng wissenschaftlich gesehen, bereits flüssigen Werkstoff Glas stärker zu verflüssigen, erzeugen gängige Gasschweißgeräte ausreichende Temperaturen.
- Propangasbrenner
- Butangasbrenner
- Ofen mit Höchsttemperatur von 1500 Grad
Abkühlungspause unverzichtbar
Nach dem Schmelzen einer Glasflasche in jeder Intensität muss auf dem Weg „zurück“ in den abgekühlten Ausgangszustand eine „Pause“ eingelegt werden. Die Glasflasche hat durch ihre Verformung Spannung entwickelt, die während dieser Pause bestmöglich abgebaut werden muss.
Theoretisch handelt es sich dabei um eine Art virtuellen Schmelzpunkt oder Schmelzbeginn, der bei etwa 530 Grad liegt. Nach der Spitzentemperatur muss die Glasflasche oder deren Nachfolger mindestens eine Stunde auf dieser Temperatur gehalten werden. So kann verhindert werden, dass bei einer neuen Form mit Inhaltsvolumen die Glasflasche explodiert, wenn die Spannungen sich plötzlich „entladen“.