Vorzüge und Problematik von Gussasphaltestrich
Gussasphalt zeichnet sich vor allem im Vergleich zu Walzasphalt (der vor allem im Straßenbau verwendet wird) durch seine hohe Festigkeit, seine Dampfundurchlässigkeit und Druckfestigkeit aus. Weil er sich in heißem Zustand außerdem gießen und streichen lässt, ist er auch in puncto Verarbeitung besonders attraktiv.
Seine hohlraumarme, sehr feste Beschaffenheit machen Gussasphalt zwar unheimlich dicht und relativ wärmeisolierend. Weil er aber im Vergleich zu Walzasphalt einen deutlich höheren Anteil des Bindemittels Bitumen enthält, neigt er mit den Jahren zur Versprödung. Das führt wiederum zu verringerter Belastbarkeit und gegebenenfalls zu Rissen. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn er für Endbodenbeläge direkt mit kunstharz- oder sulfitlaugehaltigen Klebstoffschichten überlagert wurde. Das ist früher durchaus üblich gewesen. Heute wird Gussasphaltestrich tendenziell nur noch mit zementären Spachtelmassen mit geringem Schwindverhalten beschichtet.
Die genannten Nachteile von Gussasphaltestrich können zu folgenden Probleme führen:
- Durch das Aufbringen von mit kaltem Wasser angerührter Spachtelmasse erfolgt Zusammenzug und anschließende Entspannung des Estrichs – und dadurch Rissbildung im Spachtelbelag
- Durch Versprödung des Bitumens kann sich auf Dauer der Bodenbelag lockern
Wann muss man einen Gussasphaltestrich entfernen?
Einen Estrich zu entfernen, ist grundsätzlich gut zu überlegen. Denn schließlich ist das eine Knochenarbeit, die viel Schweiß, Zeit und professionelles Werkzeug erfordert. Vor allem einen Gussasphaltestrich sollten Sie möglichst bestehen lassen, wenn er nicht unwiederbringlich kaputt, also versprödet ist.
Um seinen Zustand zu überprüfen, sollte ein Stück an einer kritischen Stelle herausgenommen und zu brechen versucht werden. Das können am besten Fachfirmen tun. Um den Gussasphaltestrich möglichst beschädigungslos freizulegen, sollten Sie auch eine passende Methoden zum Abtragen von alten, durch das Bitumen gerissene Spachtel- oder Klebebelägen wählen. Am besten eignet sich dafür etwa das Fräsen mit Tellerfräsen. Für den Auftrag einer neuen Quarzsandschicht eignet sich das Flammstrahlen.
Ist der Estrich nicht mehr zu retten, lässt er sich mit einem möglichst leistungsstarken Bohrhammer entfernen.