Was genau bedeutet schwarzer Estrich?
Schwarzer Estrich ist eine andere Bezeichnung für den Gussasphaltestrich (Abkürzung AS). Der Begriff ist aufgrund der dunklen Färbung entstanden. Er besteht in der Regel aus Sand, Gesteinskörnungen wie Splitt oder Kies, Füllstoff wie etwa Gesteinsmehl und Bitumen als Bindemittel. Meistens wird diese Estrichart schwimmend oder auf einer Trennschicht verlegt.
Wie erhält der schwarze Estrich seine Färbung?
Die schwarze Farbe erhält der Gussasphaltestrich durch den Bitumenanteil, welches im Estrich als Bindemittel dient. Bitumen wird übrigens bei der Destillation von Erdöl gewonnen.
Muss der schwarze Estrich immer schwarz verbaut werden?
Nein, es ist nicht zwingend erforderlich, dass der schwarze Estrich am Ende auch schwarz bleiben muss. Der Gussasphaltestrich kann leicht eingefärbt werden und somit der gewünschten Farbe angepasst werden.
Welche Vorteile hat der schwarze Estrich?
Mit dem Gussasphaltestrich sind mehrere Vorteile verbunden:
- Sehr gute Trittschalldämmung
- Gute Wärmedämmung
- Aufgrund der hohen Dichte eignet sich Gussasphalt für einen feuchtigkeitsempfindlichen Bodenbelag wie Laminat oder Parkett und ist als Sperrschicht geeignet
- Hohe Bruchfestigkeit, da elastisch
- Durch die hohe Verarbeitungstemperatur fließt das Material sehr gut und kann leicht sowie gleichmäßig verarbeitet werden
- Schnelle Trocknung in wenigen Stunden, wodurch der Belag zeitnah aufgebracht werden kann
- Es ist eine fugenlose Verlegung möglich
- Geringe Einbauhöhe von nur wenigen mm
Gibt es auch Nachteile von schwarzem Estrich?
Wenn Sie einen Gussasphaltestrich benutzen, dann gibt es auch Nachteile, die Sie wissen sollten:
- Durch den Bitumen kann der schwarze Estrich spröde werden
- Gussasphalt lässt sich nicht pumpen und er eignet sich dadurch nur bedingt in oberen Stockwerken
- Durch die hohe Verarbeitungstemperatur (ca. 300 ºC) wird jedoch ein höherer Aufwand erforderlich
- Der Preis ist relativ hoch im Vergleich zu anderem Nassestrich auf Mörtelbasis
- Durch das Erdöl und den Bitumen entstehen bei der Verarbeitung gesundheitsschädliche Emissionen
Muss schwarzer Estrich besonders entsorgt werden?
Schwarzer Estrich gilt als Sondermüll und er muss separat von anderem Bauschutt entsorgt werden. Sie benötigen zur Abgabe einen entsprechenden Begleitschein. Dies ist der Fall, wenn Teer oder Pech enthalten ist.
Bei Gussasphaltestrich mit Bitumen sind diese Stoffe nicht enthalten und die Entsorgung kann einfacher erfolgen. Trotzdem handelt es sich um keinen normalen Bauschutt, da oft beim Abbruch weitere Bestandteile wie Kleber, Dämmung oder die Fußbodenheizung enthalten sind und eine Analyse über die Gefährdung erfolgen muss.