Holztragwerk für große Spannweiten
Ein Hängewerksdach wird dadurch ausgezeichnet, dass die Decke, die darunter liegt, einfach aufgehängt wird. So stehen beim Innenausbau später keine Pfeiler oder Streben im Weg. Die Decke hängt stattdessen an Hängepfosten, die den Anteil der Deckenlast ableiten über das Dachtragwerk.
Einfaches Hängewerk konstruieren
Man unterscheidet beim Hängewerk zwischen dem einfachen und dem doppelten Hängewerk. Das einfache Hängewerk hängt den Bundbalken in der Mitte an einen Hängepfosten auf. Hier leiten Streben die Lasten der Decken in die Auflager des Bundbalkens ab.
Bestandteile des einfachen Hängewerks
- Bundbalken / Binderbalken
- zwei Streben
- Hängepfosten
Doppeltes Hängewerk
Von einem doppelten Hängewerk wird gesprochen, wenn der Bundbalken statt an einem an zwei Hängepfosten aufgehängt, die mit einem waagerechten Spannriegel verbunden werden. Der Bundbalken muss sowohl die Queraussteifung übernehmen als auch die Biegebeanspruchung.
Für derartige Konstruktionen kommen nur besonders geprüfte Balken oder Hölzer aus einer Brettschichtverbindung infrage. Zusätzliche Deckenlasten werden hier über die Hängesäule abgeleitet.
Bestandteile des doppelten Hängewerks
- Bundbalken / Binderbalken
- zwei Streben
- zwei Hängepfosten
- Spannriegel
Brücke oder Dachkonstruktion
Um sich ein Hängewerk richtig vorstellen zu können, braucht man sich nur eine Brücke anzuschauen. Das Prinzip ist sowohl bei der Brückenkonstruktion als auch beim Dachbau gleich. Bei beiden Konstruktionen muss das Material absolut hochwertig sein.
Bei dem einfachen Hängewerk muss man sich lediglich die Zimmerdecke vorstellen, die mittig einen Pfeiler hat, von dem die beiden Streben bis zur Außenmauer reichen.
Bei dem doppelten Hängewerk sind es zwei gleichmäßig angeordnete Pfeiler, die mit dem Spannriegel im mittleren Feld waagerecht verbunden werden und außen ebenfalls die Streben zu den Außenmauern hin reichen.