Wann ist es sinnvoll, ein Hochbett selber zu bauen?
Es ist vor allem dann sinnvoll, ein Hochbett selber zu bauen wenn Sie
- die Materialien sowie schon da haben (Balken, Leisten, Schrauben etc.)
- eine Wandschräge haben und das Bett in diese Schräge einbauen wollen
- ein besonders kreatives Bett z.B. für Ihre Kinder bauen wollen
- viel Zeit haben und Lust, sich an einer etwas kniffeligen Handwerkerarbeit auszuprobieren
Welche Materialien?
Beim Bau eines Hochbetts ist es sehr wichtig, dass Sie widerstandsfähige, hochwertige Bauteile einkaufen. Als Material für den Eigenbau eignet sich am besten Massivholz. Auf Spanplatten oder Plastikteile sollten Sie verzichten! Da es sehr wichtig ist, dass Ihr selbst gebautes Hochbett stabil und resistent ist, sollten Sie die Einzelteile am besten mehrfach befestigen: Doppelseitige Schrauben, Balkenwinkel und Leim können hier zum Einsatz kommen.
Das Hochbett an der Wand befestigen?
Sie können Ihr Hochbett zusätzlich sichern, indem Sie die Liegefläche oder / und den Kopf-, Fuß- oder Seitenbereich direkt an der Wand befestigen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Sie können die Querbalken mit breiten Dübeln direkt an die Wand anschrauben oder Sie können stabile Leisten an die Wand schrauben, auf die Sie die Liegefläche auflegen.
Sicherheitsvorkehrungen
Um ein Herunterfallen zu vermeiden, sollte Ihr Hochbett auf jeden Fall eine Absturzsicherung haben, d.h. eine mindestens 16cm hohe Kante, die das gesamte Bett mit Ausnahme des Einstiegsbereichs umfasst. Dieser sollte 30 bis 40cm breit sein, sodass Sie bequem ein- und aussteigen können, aber nachts nicht aus dem Einstieg herausfallen können. Für zusätzliche Sicherheit können Sie zwischen Liegefläche und Decke ein spezielles Hochbettnetz spannen, das ein Herunterfallen aus dem Bett völlig ausschließt. Unfälle beim Rauf- und Runterklettern kann das Netz natürlich nicht vermeiden. Um hier die Unfallgefahr so niedrig wie möglich zu halten, ist es wichtig, dass die Leiter fest mit dem Bett verbunden ist, sodass sie nicht wackeln oder wegrutschen kann.
Durchgängige Liegefläche oder Lattenrost?
Ihr selbstgebautes Hochbett können Sie entweder mit einer durchgängigen, festen Liegefläche bauen oder aber ein Lattenrost hineinlegen, damit das Bett schön gefedert ist. Falls Sie sich für den Lattenrost entscheiden, sollten Sie diesen auf jeden Fall ringsum festschrauben, damit er nicht verrutschen und runterfallen kann!
Höhe und Maße des Hochbettes
Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie Sie selbst relativ einfach ein Hochbett konstruieren können. Es werden absichtlich keine Maßangaben vorgegeben, damit Sie Ihr persönliches Hochbett ganz an Ihre Gegebenheiten wie Deckenhöhe, Zimmergröße, Dachschrägen etc. anpassen können. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie zwischen Matratzenoberkante und der Decke ein Abstand von mindestens 60cm bestehen soll. Wenn Ihre Decke hoch genug ist, ist ein Abstand von mindestens einem Meter empfehlenswert, damit Sie sich im Bett gerade aufsetzen können.
Wenn Sie einen Lattenrost in Ihr Hochbett einlassen möchten, müssen Sie natürlich bei der Konstruktion die Maße des Lattenrostes beachten.
Bei dem hier erklärten Hochbett wird davon ausgegangen, dass das Bett in eine Zimmerecke gestellt wird. Das gibt dem Bett zusätzliche Stabilität und man braucht weniger Material.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines Hochbetts
- 3 lange Pfosten, die bis zur Oberkante des Bettes reichen
- 1 kürzerer Pfosten, der nur bis über die Liegefläche reicht
- jeweils 3 Längs- und 2 Querbalken, die der Länge bzw. Breite des Bettes abzüglich der Pfosten entsprechen
- 2 schmalere Querbalken für die Absturzsicherung (entsprechen der gesamten Bettbreite)
- 2 schmalere Längsbalken, die der Länge des Bettes abzüglich des Einstiegsbereichs entsprechen
- 1 kurzer Pfosten, der von der Liegefläche bis zur Oberkante der Absturzsicherung reicht
- 2 Hölzer, deren Länge der Breite des Bettes entspricht und die höher sind als die Matratze und die Liegefläche zusammen
- 2 Hölzer, deren Länge der Länge des Bettes entspricht und die höher sind als die Matratze und die Liegefläche zusammen
- Mehrere Bretter z.B. Dielen, deren Länge der Breite des Bettes entspricht, um die Liegefläche zu bilden oder zwei Lattenroste
- Schrauben
- Dübel
- 12 Balkenwinkel
- Nägel
- Lack oder Lasur
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Hammer
- Winkel
- Zollstock
- Schleifmaschine oder –papier
- Pinsel
1. Pfosten an die Wand bringen
Schrauben Sie den kürzeren Pfosten in die Ecke, in die Sie das Bett stellen möchten mehrfach fest.
Messen Sie dann genau aus, wo anliegenden Pfosten hinsollen und schrauben Sie auch diese an die Wand. Der vierte Pfosten bleibt im Raum stehen.
2. Quer- und Längsbalken anbringen
Schrauben Sie nun jeweils zwei Winkeln an jeden Pfosten an. Das eine Ende sollte dabei in Richtung Boden zeigen, während das andere Ende im rechten Winkel vom Pfosten absteht und zum benachbarten Pfosten zeigt.
Auf diese Winkel legen Sie die Quer- und Längsbalken und schrauben Sie fest. Für mehr Stabilität können Sie sich auch noch verleimen oder oben noch zwei weitere Winkel anbringen.
Zuletzt stecken Sie in die Mitte zwischen die beiden Querbalken den dritten Längsbalken und schrauben ihn mit den übrigen vier Winkeln fest.
3. Liegefläche schaffen
Nageln Sie auf diese Konstruktion nun die Dielen quer fest, sodass eine Liegefläche entsteht. Alternativ können Sie auch zwei Lattenroste festnageln.
Anschließend sollten Sie alle Ecken und Kanten Ihres Bettgestells abschleifen.
4. Leiter anbringen
Dann sollten Sie die Leiter fest an die Liegefläche anschrauben.
Direkt neben der Leiter schrauben Sie den kurzen Pfosten von unten durch den Längsbalken fest.
5. Absturzsicherung
Schrauben Sie nun die breiten Bretter ringsum an der Liegefläche fest. Die untere Kante der Bretter sollte genau mit der unteren Kante der Liegefläche abschließen. Diese Bretter verhindern, dass die Matratze rausrutscht.
Anschließend schrauben Sie die übrigen schmaleren beiden Leisten übereinander (mit einem Abstand dazwischen) fest, sodass die obere Latte mit der oberen Kante der Eckpfosten abschließt.
6. Abschleifen und lackieren
Schleifen Sie nun das gesamte Gestell ordentlich ab und entfernen Sie die Holzreste.
Anschließend sollten Sie das unbehandelte Holz mit einer Lasur oder Farbe lackieren, um es vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.