So ist die Rechtslage zum Thema Hundegebell am Zaun
Wenn ein Hund langsam aber sicher zur ruhestörenden Nervensäge wird, müssen Nachbarn das keineswegs schulterzuckend hinnehmen. Es gibt nämlich sehr wohl Rechtsvorschriften und auch einschlägige Rechtsprechung zu diesem Thema. Grundsätzlich sollten sich zwei Streitparteien gedanklich natürlich auch in die jeweils andere Seite versetzen: Hundehalter haben mit dem Aufenthalt ihres Vierbeiners im Garten vor allem dessen Wohlergehen im Sinn. Außerdem ist das Bellen möglicherweise sogar gezielt antrainiert, damit der Hund grundsätzlich den Part eines Wachhunds für das Grundstück übernehmen kann. Andererseits kann Anwohnern kein Dauergebell rund um die Uhr zugemutet werden.
Diese Auffassung teilen auch Gerichte bei entsprechenden Auseinandersetzungen. Hundegebell sollte sich rein rechtlich in vielen Regionen an die folgenden Vorgaben halten:
- nicht mehr als 30 Minuten Bellen pro Tag
- nicht länger als 10 Minuten am Stück
- kein Gebell während der Ruhezeiten
In vielen Regionen sind diese Ruhezeiten auf die Zeiträume zwischen 13 und 15 Uhr sowie zwischen 22 und 6 Uhr nachts festgelegt. Nun lässt sich ein solcher „Fahrplan“ nur schwer an ein Tier vermitteln. Er ist aber eine Handhabe dafür, dass die Halter dauerbellender Hunde ihr Vierbeiner im Zweifelsfall nur noch zu bestimmten Zeiten in den Garten lassen dürfen.
Dem Hund das Bellen am Zaun abgewöhnen
Man könnte nun die grundsätzliche Frage stellen: Dürfen Hunde am Zaun bellen oder nicht? Nach Betrachtung der rechtlichen Seite der Antwort stellt sich auch die Frage, ob das Bellen zur natürlichen Verhaltensweise von Hunden gehört. Obwohl diese Frage eigentlich mit „Ja“ zu beantworten ist, heißt das nicht, dass man einem Hund übermäßiges Dauergebell nicht auch abgewöhnen könnte.
Ein Hundetrainer kann hierbei Hilfestellung leisten. Man sollte aber auch darauf achten, Fragen dieser Art schon im Welpenalter Beachtung zu schenken. Dann kann man einen Hund noch leichter dazu erziehen, am Gartenzaun nicht den Passanten nachzubellen.
In vielen Fällen sind Hunde auch einfach nur gelangweilt, weil sie (aufgrund des Gartens) keinen weiteren Auslauf in Form von Spaziergängen bekommen. Versuchen Sie es in diesem Fall doch einfach einmal mit vermehrten Spaziergängen außerhalb des Grundstücks. Vielleicht lässt sich das Problem allein damit schon ein Stück weit in den Griff bekommen. Darüber hinaus kann auch das Training mit einer Hundepfeife bei der Erziehung helfen.
Weitere Lösungsansätze im Sinne einer friedlichen Nachbarschaft
Um das Bellen am Zaun zu den Nachbarn zu beschränken, kann man auch versuchen, dass der Hund diese etwas besser kennenlernt. Viele Hunde wollen ihr Revier verteidigen und bellen bevorzugt fremde Menschen an. Ein paar Streicheleinheiten und Leckerlis aus der Hand der Nachbarn können vielleicht dafür sorgen, dass sich das Bellen deutlich reduziert.
Auch ein am Zaun angebrachter Sichtschutz oder eine davor gepflanzte Hecke können helfen, um die Häufigkeit des Hundebellens und dessen Lärmpegel spürbar zu reduzieren.