Die richtige Hühnerrasse auswählen
Vor der Anschaffung der ersten Hühner sollten Sie sich überlegen, wie Sie deren Stall und den dazugehörigen Auslauf gestalten können. Dabei geht es nicht nur um die Überlegung, wie viele Hühner auf einer bestimmten Fläche artgerecht gehalten werden können. Vielmehr sollte auch geklärt werden, wie hoch der entsprechende Zaun gebaut werden kann oder ob der bestehende Gartenzaun als Umzäunung für die im Garten freilaufenden Hühner ausreichen muss.
Sollte die Zaunhöhe nämlich nicht verhandelbar sein, kann mit der Auswahl der richtigen Hühnerrasse nämlich an einer anderen Stellschraube gedreht werden. Schließlich ist das Flugtalent unter den Hühnern durchaus ungleich verteilt. Während leichte Hühnerrassen mehrere Meter hoch in die Luft flattern können, heben schwere Rassen selbst bei angestrengtem Flügelschlagen kaum vom Boden ab. Letztere sollten Sie bei der Auswahl also bevorzugen, wenn Sie keinen besonders hohen Zaun um den Auslauf ziehen können.
Die Flügel der Hühner stutzen?
Für die Frage der richtigen Hühnerauswahl ist es natürlich zu spät, wenn Ihre Hühner schon angeschafft sind und ihr Flugtalent durch wiederholtes Ausbüxen aus ihrem Auslauf bewiesen haben. Wenn ein Umbau oder Neubau des Zauns nicht infrage kommt, können Sie darüber nachdenken, die Flügel Ihrer Hühner zu stutzen. Das mag zwar nicht jedermanns Sache sein, hat mit Tierquälerei aber an sich nichts zu tun. Alternativ zum Stutzen der Flügel gibt es auch Klammern, die nach der Positionierung an den Hühnerflügeln den gleichen Zweck erfüllen.
Für das Stutzen der Flügel von Hühnern sollten mindestens zwei bis drei Personen zur Verfügung stehen. Am frühen Morgen lassen sich die einzelnen Hühner dafür in der Regel leichter fangen, wenn sie noch nicht aus dem Stall gelassen wurden. Das Huhn wird dafür von einer Person sicher fixiert, während eine andere Person einen Flügel mit den Flugfedern nach außen streckt. Dann werden die besonders langen Flugfedern sichtbar. Diese werden mit einer Schere um etwa die Hälfte eingekürzt. Bei dieser Länge verursacht dies für die Tiere keine Schmerzen. Es reicht aber aus, um die Flugfähigkeit massiv einzuschränken.
Ganz wichtig ist der Hinweis, dass immer nur ein Flügel gestutzt wird. Dies führt zu einem Ungleichgewicht bei Flugversuchen. Das merken die Hühner sofort und werden erst gar keine weiteren Flugversuche unternehmen. Das Stutzen der Flügel muss je nach Hühnerrasse in unterschiedlichen Abständen regelmäßig wiederholt werden. Dabei wechselt man idealerweise stets von einer Seite zur anderen.
Die Gestaltung des Auslaufs überprüfen
Wenn Hühner selbst einen 1,80 m hohen Zaun scheinbar mühelos überwinden, so ist die Zaunhöhe selbst vielleicht gar nicht das eigentliche Problem. Ähnlich wie ausbüxende Hunde sind auch Hühner durchaus trickreich, wenn sie die Neugierde aus ihrem Gehege treibt. Sie fliegen dann zunächst auf das Stalldach oder den Ast eines Strauchs. bevor sie zum Flug über den Zaun ansetzen.
Die Umzäunung des Hühnerauslaufs sollte daher nicht von Sträuchern und Bäumen gesäumt sein. Außerdem sollten Gebäude wie ein Hühnerstall und andere erhöhte „Startplätze“ möglichst mittig im Gehege positioniert sein.
Den Auslauf hoch genug umzäunen oder überdachen
Wenn Hühner ihren Gehegezaun allzu leicht überwinden können, muss deshalb nicht immer zwangsläufig der ganze Maschendrahtzaun erhöht werden. Manchmal reicht es auch, über dem Zaun im Abstand von etwa 10 cm noch zwei oder drei Drähte zu spannen. Diese verhindern dann den „Zwischenstopp“ der Hühner am oberen Rand des Zauns. Noch besser wirkt diese Zaunerhöhung, wenn die gespannten Drähte (natürlich kein Stacheldraht!) wie bei einem typischen Gehegezaun im Zoo leicht schräg nach innen in den Luftraum des Auslaufs ragen.
Alternativ dazu kann der Auslauf natürlich auch mit einem Netz „überdacht“ werden. Dieses muss auch nicht sonderlich stabil sein, solange sich die Hühner darin nicht gefährlich verfangen können. Ein auf diese Art und Weise wie eine Voliere rundum abgeschlossenes Hühnergehege verhindert auch wirksam Angriffe von Greifvögeln oder das „Schnorren“ von Hühnerfutter durch diverse Vogelarten.