Hohe Nutzschicht führt oft zu Wärmeverlusten
Industrieparkett ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine wesentlich höhere Nutzschicht aufweist als klassische Fertigparkette. Das ist ein Vorteil, weil der Boden so öfter abgeschliffen und neuversiegelt werden kann, und damit eine wesentlich längere Lebensdauer hat als andere Fertigparkettprodukte.
Nachteilig ist das allerdings in Bezug auf die Wärmeübertragung: Je höher der Bodenaufbau, desto mehr Wärme wird zurückgehalten und geht nicht vom Heizestrich an die Raumluft über. Ein gutes Maß für diese verhinderte Wärmeübertragung sind die sogenannten Wärmewiderstandswerte – nicht zu verwechseln mit den Wärmeleitwerten, die man bei Dämmungen berechnet. Wärmewiderstand wird immer in Wm²/K angegeben.
Werte von 0,17 sind hier die Obergrenze – und viele Industrieparkette liegen hier deutlich darüber. Aber auch bei geringeren Werten muss man in jedem Fall überprüfen, ob die geplante Heizanlage bei einem solchen Bodenbelag dann auch tatsächlich ausreichend dimensioniert ist. Die besonderen Materialeigenschaften einiger Bodenbeläge können darüber hinaus auch das Regelverhalten von Fußbodenheizungen stark beeinflussen – auch das gilt es bereits im Vorfeld zu berücksichtigen.
Die Werte gelten übrigens nur dann, wenn der Bodenbelag vollflächig mit dem Heizestrich in Verbindung steht – schwimmende Verlegung verschlechtert die Wärmewiderstandswerte zusehends, weil zu den Materialeigenschaften dann auch noch die bei schwimmender Verlegung unvermeidbaren Lufteinschlüsse kommen. Zahlenmäßig lässt sich das nicht immer genau berechnen, aber in weitaus den meisten Fällen verbieten sich schwimmende Verlegungen praktisch von selbst.
Elektroheizungen können problematisch sein
Auch Industrieparkett ist immer nur für bestimmte Maximaltemperaturen zugelassen – die von Elektro-Fußbodenheizungen unter Umständen punktuell auch überschritten werden können. Nur sehr wenige Produkte bei den Industrieparketten haben daher eine Zulassung auch für Elektro-FBHs, während die meisten wenigstens theoretisch für Warmwasser-FBHs geeignet sind. Diesem Aspekt muss man unbedingt Beachtung schenken – sonst kann es im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich werden. Überdies ist eine Verwendung von nicht nachweislich geeigneten Belägen auf Elektroheizungen schon technisch gar nicht zulässig.