Auf die Art der Kleberückstände an der Fensterscheibe kommt es an
Einen Vorteil haben Fensterscheiben bei Kleberest-Problemen auf jeden Fall: ihre glatte, zum größtem Teil aus Siliciumdioxid bestehende Oberfläche ist ein Material, von dem sich Klebereste vergleichsweise einfach lösen lassen. Bei Kunststoffen, Textilien oder Holz ist das in der Regel deutlich schwieriger.
Wie leicht und auf welche Weise sich festsitzende Reste entfernen lassen, hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Um welche Art von Klebeobjekt handelt es sich?
- Wie lange haftet es schon an der Fensterscheibe?
- Unter welchen Bedingungen? (Außenfenster?)
Einfache Sticker oder Tesafilm
Einfache Kinderaufkleber oder Tesafilm lassen sich in der Regel ohne großen Aufwand von der Fensterscheibe lösen, auch wenn sie schon vor Jahren aufgeklebt wurden. Die meisten dieser Klebeobjekte sind mit Schmelzklebern beschichtet – daher ist Wärme eines der logischsten Lösemittel. Man kann die Stelle etwa mit einem Föhn erwärmen. Auch Wasser hat eine lösende Wirkung auf solche leichten Klebeobjekte.
Hilfreich ist es, die Stelle für eine Weile in warmem Wasser aufzuweichen. An der Fensterscheibe kann dazu beispielsweise ein mit warmem (Seifen-) Wasser getränktes Baumwolltuch auf die Klebestelle gedrückt werden. Zur mechanischen Entfernung ist ein Schaber für Cerankochfelder sehr hilfreich.
Doppelseitiges Klebeband oder Packband
Etwas hartnäckiger haften Klebeobjekte mit Acrylatkleberbeschichtung wie doppelseitiges Klebeband oder Packband. Auch hier kann Wärme eingesetzt werden, Reste lassen sich meist gut mit warmem Seifen- oder Spülmittelwasser lösen. Anfangs kann man es auch mit Säuren wie Zitronensaft oder Essigessenz versuchen.
Wenn das Band schon lange an der Fensterscheibe klebt und vielleicht durch Witterungseinflüsse regelrecht eingebrannt ist, helfen auch Reinigungsbenzin, Spiritus oder Aceton. Letzteres findet man im Haushalt vielleicht in Form von Nagellackentferner – neuere Produkte werden mittlerweile aber meist ohne Aceton hergestellt.
Panzerband und Co.
Wer es mit stark haftenden Klebematerialien wie Panzerband zu tun hat, muss sich meist mit Klebstoffen auf Kautschukbasis herumschlagen. Wenn sich das Klebeband noch elastisch abziehen lässt, können die Rückstände am besten mit Benzin entfernt werden. Ist der Kleber bereits spröde und angebacken, hilft es, ihn zunächst zu erwärmen und dann zu Reinigungsbenzin und Spachtel zu greifen. Auch Fette können helfen. Einfache Haushaltsöle oder Margarine – am besten erwärmt – können die Haftkraft des Klebers durchaus mildern.
Fazit: Generell können Wärme, Säuren und chemische Lösemittel quasi als Grundausstattung im Kampf gegen Klebstoffreste an der Fensterscheibe angesehen werden. Zur mechanischen Entfernung sind Cerankochfeldschaber ideal, ansonsten tut es auch ein flacher Spachtel. In der Regel lassen sich Klebereste mit diesen Mitteln rückstandslos entfernen – ein Austausch der Fensterscheibe ist nur in den seltensten Fällen notwendig.