Flüssiges ist mit Vorsicht anzuwenden
Anders als beim Entfernen von Kleberesten auf lackierten Türen sind unbehandelte Holzoberflächen offenporig. Reinigungsmittel und flüssige Substanzen dringen mehr oder weniger stark und tief in das Holz ein. Manche sehr flüchtige Mittel haben „keine Zeit dafür“ und können verwendet werden. Trotzdem gilt generell, dass möglichst nicht mit flüssigen Mitteln gearbeitet wird. Auf diese Weise können auch zeitversetzt Schäden wie quellen und verrotten entstehen.
Reste von Holzleim nach Bau oder Reparatur entfernen
Die mutmaßlich am häufigsten auftretenden Klebereste auf einer unbehandelten oder später zu behandelnden Holztür bestehen aus Holzleim. Um diese Klebereste von Holz zu entfernen, helfen einige Grundkenntnisse zu den Arten von Holzleimen.
Arten und Klassifizierungen von Holzleim
- Wasserlösliche Holzleime gehören den Klassen D1 und D2 an
- Wasserfeste Holzleime gehören den Klassen D3 und D4 an
- Weißleime gibt es in allen Klassen
- Für das Erreichen von D4 muss ein Härter zugegeben werden
Klebereste der Klassen D1 und D2 lassen sich durch Befeuchten lösen. Die Reste möglichst gezielt mit einem nassen Lappen oder in Wasser getränkten Wattebausch etwa zwei Stunden nässen und den Leim abheben.
D3 und D4 müssen thermisch oder mit Essig (12,00€ bei Amazon*) bearbeitet werden. Bei der Temperatur von siebzig Grad Celsius wird der Leim weich und kann mit einer Bürste (Zahnbürste) oder einem Lappen aufgenommen werden. Erwärmen und Essig verstärken den Effekt, wenn Essig alleine nicht hilft.
Eigenschaften von den gängigen Türhölzern
Laubgehölze
- Buche, geringer Ligningehalt, verträgt Aceton, Alkohol, Beize, Laugen, Lösemittel, Säuren und Wasser
- Eiche, selten im Türbau eingesetzt, da teuer, unempfindlich
- Lärche, mittlerer Ligningehalt, schweres ziemlich unempfindliches Holz
Nadelgehölze
- Fichte: hoher Ligningehalt, empfindlich
- Kiefer: hoher Ligningehalt, empfindlich
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