Wie gut können Ratten überhaupt klettern?
Zunächst sollte geklärt werden, wie gut Ratten überhaupt klettern können. Dabei sollte man nicht aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Mäusen oder Hörnchen darauf schließen, dass Ratten ebenso exzellente Kletterer seien – tatsächlich klettern sie aufgrund ihres hohen Eigengewichts deutlich schlechter als viele ähnliche Tiere. Einen rauen Baumstamm kommen sie zwar mühelos hinauf, bei einer Wand ist das schon schwieriger für die Tiere. Hinzukommt, dass sie nicht wirklich gerne klettern.
Was braucht es, damit eine Ratte die Hauswand hinaufkommt?
Andererseits finden sich immer wieder Spuren von Ratten auf Dachböden oder anderswo unter dem Dach. Irgendwie müssen die Tiere dort hinkommen, sie schaffen es also durchaus nach oben. Ob sie dabei immer die Hauswand erklimmen, ist allerdings fraglich. Viel eher ist es wahrscheinlich, dass sie über einen nah am Haus stehenden Baum oder über das Netz aus Zwischenböden und -wänden bis hinauf gelangen.
Unter bestimmten Umständen ist es allerdings tatsächlich möglich, dass eine Ratte zumindest ein Stück weit die Hauswand hinaufklettert. Dafür benötigt sie neben reichlich Zeit auch gute Hilfsmittel, die ihr Grip an der Wand bieten. Dies können sein:
- tiefe, raue Fugen, beispielsweise an Klinkerfassaden,
- am Haus hinaufführende Strukturen wie Regenrinnen,
- sehr rauer Putz, vor allem im Bereich der Kanten,
- stark beschädigte Fassaden mit vielen Rissen und Löchern.
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Ratte die Hauswand hinaufklettert?
Das Bild der Ratte, die in heimtückischer Absicht mühelos die Hauswand hinaufklettert, um dann blitzschnell in Kinder- oder Schlafzimmer zu verschwinden, entspringt also – Gott sei Dank – der menschlichen Fantasie. Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, dass eine Ratte genau diesen Weg ins Haus wählt. Für einen Meter braucht sie nämlich selbst mit den oben genannten Hilfsmitteln bis zu 45 Minuten – eine mühsame Angelegenheit für so ein kleines Tier.