Obwohl es sich bei diesen rustikalen Holzfußböden meist um sehr widerstandsfähiges Material mit langer Haltbarkeit handelt, ist nicht ausgeschlossen, dass eines Tages Kratzer im Parkett auftreten. Derartige Schäden treten oft bei Umzügen auf, wenn schwere Möbel hin- und hergerückt werden oder mal ein besonders schwerer Gegenstand zu Boden fällt. Hochwertiger Parkettboden, dessen obere Nutzschicht wenigstens drei Millimeter stark ist, verträgt allerdings durchaus einen kräftigen Knuff, ohne dass gleich sichtbare Spuren hinterlassen werden. Bei entsprechender und regelmäßiger Pflege ist auch nach mehreren Jahren kaum ein sichtbarer Alterungsprozess feststellbar und sollten dennoch kleine Haarrisse auftreten, ist das ein durchaus natürlicher Vorgang, da Holz bekannterweise lebt.
Erste Hilfe beim kleinen Kratzer im Parkett
Wenn er denn überhaupt stört, genügt ein Griff zur Flasche mit hochwertiger Möbelpolitur. Jedenfalls so lang, bis keine derben Späne oder größere Abriebspuren lokalisiert werden. Die meist auf der Basis von pflanzlichen Wachsen oder Ölen hergestellte Politur wird dazu auf einen weichen Lappen gegeben und sanft in das Holz eingerieben. Bei leichten Unebenheiten, die eher angenehm nostalgisch wirken und heute selbst bei Neuware trendy sind, sollte ohnehin darüber nachgedacht werden, ob man sich mit diesem Zustand nicht lieber anfreunden möchte.
Ausbesserungen selbst erledigen oder Fachmann holen?
Kommt es zu einem Kratzer im Parkett, der nicht tiefer als zwei Millimeter ist, kann die Reparatur in der Regel von jedem mittelmäßig begabten Hobbyhandwerker in Eigenregie realisiert werden. Bei größeren Schäden, die womöglich ein Abschleifen des vorher versiegelten Parkettbodens erfordern, sollte ein Fachmann ran und besonders dann, wenn es sich um ein gemietetes Wohnobjekt handelt. Für den nicht auszuschließenden Fall, dass die Reparatur des Fußbodens nicht fachgerecht und professionell erfolgt, könnte ansonsten beim Auszug aus der Wohnung die beim Eigentümer hinterlegte Kaution in Gefahr sein.
Kratzer im Parkett mit Hartwachs behandeln
Grundsätzlich eignen sich die für Holzfußböden vorgesehenen Reparatursets auch für alle Parkettsorten. Sie sind einfach zu handhaben, sämtliche Werkzeuge und Hilfsmittel sind im Paketpreis enthalten und die in allen gängigen Farbvarianten beiliegenden Hartwachsstangen trocknen auch zügig aus. Zu jeder Packung, die im Handel erhältlich ist, gibt es ganz spezielle Gebrauchsanleitungen, die unbedingt befolgt werden müssen, damit am Schluss der Behandlung alles wieder wie neu aussieht und auch der kleinste Kratzer im Parkett verschwunden ist. Prinzipiell sind dazu folgende Arbeitsschritte notwendig:
Ausbesserungen mit handelsüblichen Reparatursets
1. Säuberung der befallenen Stelle von Spänen, lockeren Holzteilchen und anhaftendem Schmutz;
2. Mithilfe des beiliegenden Schmelzers das Wachs verflüssigen (Temperatur zwischen 80 und 90 Grad Celsius).
3. Begonnen wird mit hellem Wachs um die abschließende Deckschicht mit dem ursprünglichen Farbton des Parketts bis zur Oberkante der Nutzschicht so eben, wie möglich aufzufüllen. Mitunter müssen dazu mehrere Farbnuancen miteinander vermischt werden.
4. Die eventuell auftretenden Überstände möglichst sofort mit dem Hobel aus der Verkaufspackung exakt glätten.
5. Ursprünglich versiegelte Böden nach dem Aushärten mit einem handelsüblichen Siegelstift oder Siegellack behandeln.
6. Abschließend kann mit einer sanften Politur oder einem geeigneten Öl nachgearbeitet werden, sodass nach dem Eintrocknen auch der letzte sichtbare Kratzer im Parkett verschwunden ist.
Sonderfall hochwertige Böden oder exotische Holzarten
Vereinzelt gewähren Markenhersteller zehn und mehr Jahre Garantie für ihre Holzfußböden, die an gewisse Bedingungen geknüpft ist und Selbstreparaturen von vornherein ausschließen. In diesem Fällen, aber auch bei besonders seltenen Holzarten, Farben und Design, schildern Sie Ihr Problem sicherheitshalber zunächst in einem Fachbetrieb, ehe Sie bei einem Kratzer im Parkett selbst Handanlegen. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, auch nur kleinste Stellen maschinell abzuschleifen, da hierfür mehrere Schleifdurchgänge mit unterschiedlichen Körnungen realisiert werden müssen, die ein gewisses Maß an Erfahrung und Spezialwissen erfordern.