Teuer und giftig
Theoretisch ist der Einsatz eines Kunstharzbodens im Außenbereich nahezu unbeschränkt möglich. Die enorme Widerstandskraft, Haltbarkeit und Anpassungsfähigkeit an mechanische Aufgaben würde auch Autobahnen oder die Beläge anderer Straßen problemlos bilden können.
Die zwei entscheidenden Gegenargumente sind der Preis und die enorme Giftigkeit der Kunstharze. Selbst kleinste Rückstände von Kunstharzen sind dem Sondermüll zuzuordnen. Preislich muss eine Bedeckungsfläche einer verkehrstüchtigen Straßendecke etwa mit dem Faktor hundert multipliziert werden, um auf den Vergleichspreis für Kunstharz zu kommen.
Raue und eingesandete Oberflächen
Erhöhte Anforderungen bestehen bei einem Kunstharzboden außen in der Rutschfestigkeit. Da die Harze von Natur aus nach dem Austrocknen glatte Oberflächen bilden, müssen entsprechende Zuschläge integriert werden. Diese wirken mit ihren Eigenschaften den chemisch-physikalischen Gegebenheiten der Harze entgegen.
Daher ist ein optimales Anpassen der „Katalysatoren“ entscheidende Voraussetzung, um beispielsweise baurechtliche Vorschriften bezüglich der Rutschfestigkeit auch im feuchten Zustand zu erfüllen. Ein klassisches Beispiel für Grenzfälle sind die mit Kunstharz beschichteten Fahrflächen von Tiefgaragen. Sie müssen oft nur die baulichen Bestimmungen von Innenböden erfüllen.
Durch das Einschleppen von Witterungsspuren wie Nässe und Schnee wird die Rutschfestigkeit allerdings häufig ähnlich der von Freiflächen im Außenbereich geprüft. Die bauliche Zwitterstellung beweist sich oft in sehr glatten Flächen, auf denen ein Aus- und Wegrutschen leicht möglich wird.
Mischformen mit Zement und Quarzsand
Die Artverwandtschaft von Kunstharzböden, Asphalt- und Betonböden zeigt sich in den möglichen Mischungsformen. Im Außenbereich werden Kunstharze auch mit den Zuschlagsstoffen Weißzement und/oder Quarzsand verwendet, die zu einem im doppelten Wortsinn fließenden Übergang der Belagformen führen.
Anders herum können auch Zemente oder steinmehlhaltige Vergussmittel mit Kunstharz angereichert werden. So können beispielsweise Wasserfestigkeit und Bindungsverhalten angepasst werden.