Zwischen Beschichtung und Versiegelung
Beim Terrassenbelag aus Kunstharz sind die Grenzen zwischen Bodenbeschichtung, Versiegelung und Sanierung fließend. Wenn sich ein Altbelag auf der Terrasse befindet, kann er auf unterschiedliche eingebunden werden. Handelt es sich um Stein- oder Betonplatten, muss ein starres und geschlossenes Verlegesystem vorhanden sein oder angelegt werden. Holz ist in gutem Erhaltungszustand nur bedingt geeignet, da der „lebende“ Werkstoff Elastizität verlangt.
Ein Terrassenbelag als Beschichtung besteht nur aus Kunstharz, das direkt beispielsweise auf eine Betonplatte aufgebracht wird. Bei dieser Methode kann auch von einem Kunstharzestrich gesprochen werden. Im Prinzip sind Beschichtungen aus Kunstharz unzerstörbar und können mit entsprechenden Zuschlagsstoffen und Versiegelungen auch frostsicher und UV-beständig gestaltet werden.
Verarbeitungsform erschwert Wasserablaufneigung
Die gängigen Kunstharze aus Acryl und Polyester sind ursprünglich nicht UV-beständig. Sie können aber problemlos „aufgerüstet“ werden. Das flüssig zu verarbeitende Kunstharz kann als glatte und pure Beschichtung verteilt werden, wobei er sich von selber nivelliert. Schwierig kann das Umsetzen einer gewünschten Drainageneigung sein.
Grundlage hierfür ist eine sehr präzise eingestellte Viskosität erforderlich. Das Kunstharz darf gerade noch so fließen und muss mit Unterstützung von Zieh- und Glättwerkzeugen und gegebenenfalls mit einer Oberflächenverschalung „in Form gehalten“ werden. Für das Anlegen eines Terrassenbelags mit Neigungswinkel sind Fachbetriebe unverzichtbar.
Als Alternative sind Ablaufrinnen im Kunstharz möglich. Sie müssen während des Gießvorgangs durch mit Trennmittel bestrichene Hilfsprofile in die noch viskose Masse eingedrückt werden. Auch hier sind mindestens fortgeschrittenes handwerkliches Können und Wissen erforderlich. Das Problem der automatischen Nivellierung durch fließendes Kunstharz kann durch das Verlegen vorgefertigter Harzplatten umgangen werden.
Platten aus Kunstharz sind ähnlich wie Terrassenplatten aus anderen Materialien zu verlegen. Wenn sie zusätzlich mit Kunstharz verfugt werden, kann ebenfalls eine praktisch fugenfreie und leicht zu pflegende Fläche geschaffen werden.