Verhältnismäßig einfach zu verarbeiten
Die Gestaltungsvielfalt von Lehmputz kann, ähnlich wie bei anderen Putzarten, flexibel dem Einrichtungsstil, dem Raumcharakter und dem Schönheitsideal angepasst werden. Als Dekorputz innen ist eine glatte Oberfläche bis hin zu
Putz mit Struktur möglich.
Der genügsame und günstige Werkstoff lässt sich mit ein wenig Erfahrung auch selber machen. Hilfreich sind Fertigputze, die das richtige Mischungsverhältnis bereits mitbringen. Ein spezifischer Vorteil des Lehmputzes ist seine Korrigierbarkeit. Wenn das Verputzen ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis liefert, wird das Material einfach wieder „nass“ gemacht und erneut verarbeitet.
Planungsfaktoren bezüglich Werkstoffeigenschaften
Den Eigenschaften und Vorteilen von Lehmputz bezüglich Raumklimaausgleich und Luftreinigung stehen drei Aspekte entgegen, die bei der Planung bedacht werden sollten:
1. Der Lehmputz ist weicher als Kalk- und Kalkzementputze und erzeugt bei Berührung Abrieb
2. Lehm hat keine alkalische Wirkung und „tötet“ keine Keime und Sporen
3. Wandbefestigungen müssen bei schwererem Tragegut mechanisch verstärkt werden
Nägel und Schrauben im Lehmputz
Als Schwierigkeit kann sich das nachträgliche Befestigen von Kleinmöbeln, Regalen und Wandschmuck wie Bilderrahmen erweisen. Während harte Putze mit Kalk und Zement als Bindemittel relativ problemlos auch größere Bilderrahmen tragen, ist ein Lehmputz empfindlicher. Das liegt sowohl an der Konsistenz als auch an der nicht vorhandenen chemischen Verbindung zum Untergrund.
Bei der Planung ist es sinnvoll, sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Befestigungspunkte für schwerere Last wie Regalböden oder Bretter zu machen. Sie können durch mehrere Vorrichtungen vorgeplant werden:
- Partielles Einarbeiten von Holzschienen in den Lehmputz
- Armierung des Unterputzes mit stabilem Netzgewebe
- Auf dem Putz angebrachte Blendleisten und Bretter für temporäre und wechselnde Befestigungen (Galeriestil)