Generelle Eigenschaften im Vergleich zu Gips und Kalk
In einem Neubau oder bei einer Renovierung stellt sich die Frage, ob ein Kalkputz oder Lehmputz gewählt werden soll. Bauphysikalisch unterscheiden sich die Mineralputzarten zuerst in der Abbindeart. Während Lehmputz ausschließlich durch Luft trocknet, binden Gips und Kalke hydraulisch durch das Einbinden von Wasser ab. Lehmputz bleibt daher immer wasserlöslich und ist pur nur im Innenbereich sicher verwendbar.
Sowohl Lehm- als auch Kalkputz ist als Fertigputz erhältlich. Der Mischung muss nur noch Wasser entsprechend Herstellerangaben zugefügt werden. Der Schwierigkeitsgrad bei der Verarbeitung ist vergleichbar. Lehmputz kann auch vollständig selber gemacht werden, wenn handwerkliche Erfahrung gegeben ist.
Einfluss auf das Raumklima
Entscheidender Vorteil von Lehmputz ist die enorme Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern und wieder abzugeben. Kein anderer Putz hat eine höhere Absorbierungsfähigkeit. Folgende Vorteile von Lehmputz sollten bei der Planung mit den nachteiligen Eigenschaften abgewogen werden:
Vorteile Lehmputz | Nachteile Lehmputz |
---|---|
Bindet Schadstoffe | Nicht fungizid |
Wiederverwendbar | Nicht wasserfest |
Hoher Feuchtigkeitsaustausch | Kaum dämmend |
Nicht brennbar | Instabilität bei Bohrungen |
Leicht zu reparieren | Nur innen verwendbar |
Mittelschwere Verarbeitung | |
Ökologisch | |
Aushärtung durch Luft | |
Gute Wärmeleitung | |
Bindet Gerüche | |
Allegikerfreundlich |
Reparaturfähigkeit und Wiederverwendbarkeit
Seine Wasserlöslichkeit macht Lehmputz im Prinzip zu einem unendlich oft wiederverwendbaren Werkstoff. Schäden und Risse lassen sich durch Einnässen und wieder Verfüllen reparieren.
Als Außenputz an der Fassade ist ein Lehmputz nur verwendbar, wenn er entsprechend vor Feuchtigkeit und Niederschlag geschützt wird. Das kann durch Zumischung oder Versiegelung erfolgen, was allerdings die meisten Vorteile des puren Lehms beeinflusst.