Empfindlichkeit gegen Wasser
Lehm ist ein feuchtigkeitsempfindliches Material und sollte immer vor Regen und Spritzwasser geschützt sein. Wird ein Lehmputz dauerhaft durchfeuchtet, verliert er seine Stabilität und beginnt, zu verwittern. Schützen Sie Ihren Putz gegen Regen und aufsteigende Feuchtigkeit! Richten Sie gegebenenfalls Horizontalsperren ein und sorgen Sie im Außenbereich für einen geeigneten Regenschutz. Durch die Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf ändert sich das Volumen des Lehmputzes: Darum sollte der Baustoff nur mit Überzügen versehen werden, die elastisch genug sind, um nicht zu reißen. Eine kurzzeitige Wasserdampfaufnahme kann auch positiv genutzt werden, um Feuchträume schimmelfrei zu halten.
Schwinden des frischen Lehmputzes
Frischer Lehmputz schwindet nach dem Auftragen noch um bis zu 7 %, da das darin enthaltene Wasser allmählich verdunstet. Bei diesem Prozess kann es zu unschönen Trocknungsrissen kommen. Ein Lehmputz sollte also immer möglichst langsam und schonend trocknen – eine künstliche Beschleunigung des Vorgangs bewirkt unschöne Schäden. Wird ein Teil des Anmachwassers durch andere Verflüssigungsmittel ersetzt, wie zum Beispiel Soda, mildert dies den Materialschwund ab. Auch die Zugabe von Flusssand bewirkt, dass der Lehmputz weniger schwindet. Versehen Sie Ihren Putz erst nach vollständiger Trocknung mit einem Anstrich!
Empfindlichkeit gegen Frost
Ein weiterer wichtiger Lehmputz Nachteil ist die relativ hohe Frostempfindlichkeit des Materials. Wenn sich in dem Lehm ein gewisser Wasseranteil befindet und dieses Wasser gefriert, dann sind Frostabsprengungen die Folge. Darum sollte Nasslehm im Außenbereich nur in den Monaten April bis September aufgebracht werden – dies gilt natürlich auch für Innenbereiche im unbeheizten Rohzustand.