Sind Maden giftig oder anderweitig gefährlich?
Bei Maden handelt es sich um das Larvenstadium bestimmter Tierarten. Die meisten hierzulande vorkommenden Maden sind ungiftig und im Gegensatz zu Ungeziefer im Bett nicht unbedingt gefährlich. Ausgewachsene Tiere wie Lebensmittelmotten können jedoch für empfindliche Menschen wie Allergiker zum Problem werden. Maden werden zwar meist mit unhygienischen Verhältnissen assoziiert, da sie im Sommer häufig in Mülltonnen zu finden sind. Insbesondere die Maden der weit verbreiteten Lebensmittelmotte können jedoch auch in sehr sauberen Haushalten vorkommen.
Im Haushaltsbereich gefundene Maden können in der Regel den folgenden Tierarten zugeordnet werden:
- Lebensmittelmotten
- Fleischfliegen
- Stubenfliegen
- Speckkäfer
- Mehlkäfer
- Kleidermotten
- Fruchtfliegen/Obstfliegen
In älteren Häusern kann das vermehrte Auftreten von Fliegenmaden aus den Ritzen einer Deckenabhängung ein Hinweis auf den Kadaver einer toten Maus oder Taube in einem Hohlraum zwischen den Wohnräumen sein. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Maden in der Wohnung jedoch um die kleinen, weißlich-gelben Maden der sehr häufig vorkommenden Lebensmittelmotte.
Lebensmittelmotten finden fast immer einen Weg ins Haus
Wer zum ersten Mal weißlich-gelbe, länglich-schlanke Maden an der Zimmerdecke bemerkt, sollte zunächst seine Lebensmittelvorräte kontrollieren. Ein deutliches Indiz für einen tatsächlichen Lebensmittelmottenbefall ist es, wenn zwischen den hinten im Schrank verstauten Mehlpackungen vereinzelt kleine, bräunliche Motten flattern. Es hängt aber weder von der Sauberkeit noch vom Alter der Lebensmittel ab, ob in einem Haushalt Maden und später Motten zu finden sind.
So eklig der Gedanke auch sein mag, die Eier dieser Insekten werden in vielen Arten von Lebensmittelpackungen wie Mehltüten oder Reispackungen vom Geschäft in die eigenen vier Wände getragen. Das ist auch der Grund, warum die Bekämpfung von Lebensmittelmotten und deren Maden strategisch angegangen werden muss. Natürlich lassen sich einzelne Maden relativ leicht mit einem Papiertaschentuch von der Zimmerdecke entfernen.
Doch wer das Problem nicht an der Wurzel packt, wird die lästigen Tierchen auf Dauer kaum los. Schließlich kann es Monate dauern, bis eine vorhandene Population ausgerottet ist. Findet man dann eine Lebensmittelpackung, die entsprechend mit Eiern kontaminiert ist, geht das Ganze sofort wieder von vorne los.
Wirksame Strategien gegen Lebensmittelmotten und ihre Maden
Da auch vermeintlich hochwertige und teure Lebensmittel mit den Eiern der Lebensmittelmotte befallen sein können, lässt sich eine regelmäßige Einschleppung ins eigene Heim kaum vermeiden. Allerdings sollte man Produkte wie Mehl oder Grieß entsorgen, wenn die feinen Fäden der Mottengespinste sichtbar sind. Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn der Vorrat an Lebensmitteln wie Mehl, Grieß, Nudeln oder Reis im eigenen Vorratsschrank nicht zu groß ist. Darüber hinaus sind aber auch folgende Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung von Lebensmittelmotten hilfreich:
- Lebensmittel in luftdicht verschlossenen Behältern aufbewahren
- herumflatternde Lebensmittelmotten schnell unschädlich machen (bevor sie sich vermehren können)
- Schränke regelmäßig ausräumen und mit Essigwasser auswischen
- dunkle Schlupfwinkel wie selten genutzte Schrankfächer regelmäßig reinigen (Motten sind lichtscheu)
- Pheromonfallen aufstellen
- Schlupfwespen als biologische Gegenwehr nutzen
Treten nach einer Sicherung der Lebensmittelvorräte in luftdichten Behältern immer noch Maden und Lebensmittelmotten auf, sollten auch Einstreu und Futternäpfe von Haustieren unter die Lupe genommen werden. Diese sind relativ häufig die Quelle für einen Befall mit Lebensmittelmotten. Als biologische Gegenmaßnahme können kleine Kärtchen mit Eiern von Schlupfwespen im Vorratsschrank platziert werden. Diese sind für den Menschen völlig ungefährlich, machen aber die Maden der Lebensmittelmotte unschädlich und sterben nach kurzer Zeit von selbst ab.