Verbreitetste Messingarten
- bräunliches Messing (Zinkgehalt bis 20%)
- hellgelbes bis weißes Messing (Zinkgehalt über 36%)
- als Gusslegierung oder Knetlegierung
- Gelbguss und Rotguss
Messing ist eine Legierung, die grundsätzlich aus Kupfer und Zink als Hauptbestandteile besteht. Je geringer der Kupferanteil wird, desto höher ist die Sprödigkeit des Materials. Gelbguss und Rotguss bedeuten, dass auch noch eine bestimmte Menge Blei in der Legierung enthalten ist.
Jede Messingart hat unterschiedliche mechanische Eigenschaften, die sich auch auf das Biegeverhalten auswirken. Dadurch sind bei verschiedenen Messingarten unterschiedlich große Biegewinkel möglich bevor das Material reißt oder bricht.
Messing umformen
Messing kann auch von Hand umgeformt werden. Das gilt insbesondere für Messingrohre von geringerem Durchmesser und mit geringen Wandstärken.
Wegen der relativen Sprödigkeit des Materials muss Messing allerdings vor dem Umformen erwärmt werden. Danach ist der erforderliche Kraftaufwand für das Biegen auch nicht sehr groß.
Weichglühen von Messing
Das sogenannte Weichglühen erfolgt in einem Temperaturbereich von etwa 450 °C bis ca. 600 °C. Das Weichglühen verhindert das Reißen des Materials sehr wirksam, es können dadurch auch sehr enge Radien im heißen Zustand gebogen werden.
Messing darf dabei nicht zur Rotglut gebracht werden. Ein Überschreiten des optimalen Temperaturbereichs führt wiederum zu schlechteren Ergebnissen und zu geringerer Haltbarkeit des Materials nach dem Umformen.
Zum Weichglühen wird ein Brenner mit entsprechender Leistung benötigt. Weichgeglüht wird in der Regel nur die Biegekante, bei Rohren der Biegebereich.
Stabilitätsverlust nach dem Weichglühen
Weichgeglühte Bauteile erhalten auch nach dem Abkühlen ihre ursprüngliche Härte nicht mehr zurück. Sie bleiben weich. Insbesondere in hoch belasteten Bereichen kann das ein schwerwiegender Nachteil sein. Bei Rohren ist dieses Problem in den allermeisten Fällen vernachlässigbar.