Grundlegende Faktoren
- Biegedurchmesser
- Materialqualität
- Rohrdurchmesser
Biegedurchmesser
Der Biegedurchmesser muss größer als der Rohrradius sein, ansonsten geht es von Hand keinesfalls. Außerdem lassen sich nur einfache Biegungen in großem Radius von Hand herstellen, komplexe oder enge Biegungen gehören in die Schlosserei, die dafür Spezialwerkzeug hat.
Materialqualität
Das Material muss möglichst hochwertig und gleichmäßig ausgeführt sein. Unvorhersehbare Eigenschaften können aber an der Biegestelle dennoch auftreten.
Rohrdurchmesser
Der Rohrdurchmesser spielt vor allem für die Füllung eine Rolle. Bei kleinen Durchmessern ist Sand als Füllmaterial nicht geeignet. Stattdessen verwendet man besser Lötzinn, den man in das Rohr einschiebt. Er muss nach der Biegung durch eine neue Erwärmung wieder entfernt werden. Das geschieht durch Ausfließen lassen.
Dünnes Messingrohr selber biegen – so geht’s
- Füllmaterial: Lötzinn, Rohre mit größeren Durchmessern: feiner Sand oder Korund
- ev. Holzkeile als Verschluss
- Schraubstock zum Einspannen
- ggf. Matrize
- Lötlampe zum Erwärmen
1. Messingrohr füllen
Lötzinn in das Rohr schieben, bis der Rohrdurchmesser möglichst ganz gefüllt ist. Das obere und untere Ende des Rohrs kann verschlossen werden, das ist aber nicht zwingend nötig.
Der Verschluss sorgt nur dafür, dass während des Biegens kein flüssiges Lötzinn heraustropfen und etwas verschmutzen kann. Größere Rohre, ab 5 mm Durchmesser werden übrigens mit verdichtetem Sand gefüllt. Hier muss dann natürlich verschlossen werden.
2. Erwärmen
Das Rohr an der Biegestelle mit der Lötlampe gleichmäßig erwärmen. Es sollte nur solange erwärmt werden, bis das Lötzinn im Inneren sich verflüssigt hat. Danach ist das Rohr bereit zum Biegen.
3. Biegen
Eine Matrize ist hilfreich, um eine exakte Biegung im gewünschten Winkel ohne Knick zu erhalten. Steht kein geeigneter Gegenstand mit einem passenden Außendurchmesser zur Verfügung, sollte möglichst eine entsprechende Biegematrize angefertigt werden.