Drei Entfernungsmethoden und Intensitäten
Es gibt drei Arten, Kratzer aus Naturstein zu entfernen:
- Polieren
- Auffüllen
- Ausschleifen
Die Maßnahmen sollten der Reihe nach angewendet und ausprobiert werden. Dabei hängen die Erfolgsaussichten von der Natursteinart und der Tiefe der Kratzer ab. Weichgesteine wie Marmor, Sandstein und Travertin sind besser aufzuarbeiten als Hartgesteine wie Basalt, Gabbro, Gneis und Granit.
Polieren
Für das Polieren gibt es zwei Schleifmittel, die eingesetzt werden können. Die sensiblere und feinere Polierpaste verfügt über mikroskopisch kleine Schleifpartikel. Sie wird kreisförmig eingearbeitet. Nach dem Behandeln des Natursteins wird mit einem Polieröl die Oberfläche wieder zum Glänzen gebracht.
Etwas intensiveres Polieren ist mit feinem Schleifpapier (800er-Körnung oder höher) möglich. Hier muss bei einigen Weichgesteinen darauf geachtet werden, die Substanz nicht anzugreifen. Sedimentgesteine wie Sandstein können sich beispielsweise schichtweise „auflösen“ und aussanden. Das Risiko, die geschliffenen Stellen nicht wieder glänzend zu bekommen, ist gegeben.
Auffüllen
Beim Ausbessern von Naturstein mittels Auffüllen handelt es sich nicht um ein Entfernen der Kratzer, sondern um ein Kaschieren. Spezieller Steinkitt wie für Marmor oder Acryl- und Harzpaste werden mit einem Streichspachtel in die Kratzer oder angeschliffenen Stellen eingearbeitet. Die meisten Füllmittel werden als Zweikomponentenprodukte angeboten.
Ausschleifen
Tiefere Kratzer müssen ausgeschliffen werden. Durch den hohen Aufwand und die enorme Härte des Natursteins sind die Kosten für das Schleifen hoch. Auch wenn selber geschliffen wird, ist der Schleifmittelbedarf enorm.
Wenn bei einem älteren Natursteinboden großflächige Kratzspuren und matte Stellen entstanden sind, kann eine fachgerechte Kristallisation auch Kratzer entfernen. Bei diesem chemischen Verfahren wird Kalk in Kristalle umgewandelt.