Anforderungen an einen Ortgang
Mit dem Ortgang liegen die deltaförmig verlaufenden Stirnseiten eines Schrägdaches frei. Seine exponierte Lage setzt ihn den Witterungseinflüssen besonders intensiv aus. Bleibt er unverkleidet, kann Feuchtigkeit von der Seite aus in das Dach und unter die Deckung „kriechen“. Außerdem haben starke Winde Angriffsfläche und können im schlechten Fall Auftrieb unter der Deckung erzeugen.
Eine Besonderheit bringen mit der Energieeinsparverordnung verlangten und vorgeschriebenen Energieeffizienzwerte auch für viele Ortgänge mit. Um die Dämmung den geforderten Vorgaben anzupassen, muss er oft verlängert werden. In diesem Fall entsteht ein „angeflickte Sollbruchstelle“, die bei ungünstigem und ungeschütztem Altern die Stabilität der Dachkonstruktion insgesamt beeinflussen kann.
Vorgefertigte Blechtafeln in kleinem Maßstab
Ähnlich wie bei Verkleidungen einer Attika mit Abdeckblech lässt sich vor allem der Ortgang aus aus Holz mit Blech gut schützen. Die Montage ist dank vorgefertigter einzelner Blechtafeln relativ einfach und schnell umsetzbar.
Üblicherweise kommen abgekantete und mit einem Stehfalz versehene Einzelelemente zum Einsatz. Durch die verhältnismäßig geringe Größe und Länge lassen sich die Bleche annageln oder vernieten. Die maximal dreißig Zentimeter langen überlappenden Einzelteile entwickeln ausreichendes Spiel, um Ausdehnung bei Wärme auszugleichen.
Einige praktische Montagedetails
Alternativ kann auch ein durchgängiges Blechband fugen- und übergangslos auf den Ortgang montiert werden. Die Länge erfordert dann allerdings eine aufwendigere Befestigung, da sie die Verbiegungen und Wellenbildung elastisch ausgleichen muss.
Folgende Montagedetails sollten im Zusammenhang mit dem Verkleiden des Ortgangs unbedingt beachtet werden:
- Aufkantungen an den Blechelementen sollten doppelt verschweißt sein
- Außenkanten und Stöße sollten bei verzinktem Blech mit Zinkspray (9,95€ bei Amazon*) versiegelt werden
- Bohrlöcher und alle Schnittkanten sollten ebenfalls nachverzinkt werden
- Die Dachpfannen oder Dachziegel müssen auf Sturmklammern geprüft werden
Wenn nachträglich geklammert werden muss, entsteht durch das Lupfen in manchen Fällen ein größerer Höhenabstand zwischen der Oberkante des Ortgangs und der Dachdeckung. Eine Verkleidung aus Blech sollte immer erst nach der Sturmbefestigung der Dachdeckung aufgemessen werden.
Je nach Himmelsrichtung und der üblichen Windrichtungen muss beim Verkleiden des Ortgangs auch an die Abschlüsse an den unteren Enden gedacht werden. Der Wind pustet auch längs zur Blechabdeckung und kann die Bleche von hinten oder unten hochdrücken. Einigen Unwetter reichen aus, um die Blechverkleidung langsam zum Abheben und Ausreißen zu bringen. Abschlusskappen aus Blech mindern dieses Risiko.
Das folgende Video zeigt die Montage von Blechelementen auf einem Ortgang eines Musterdaches mit einer Wasserablaufrinne, die in den Kommentaren nicht unumstritten ist:
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