Raumgröße und Funktion
Wie beim umgangssprachlichen Spruch bezüglich Kleidung „Querstreifen machen dick“ ist auch der Effekt von Parkett bei einer Verlegerichtung quer zu den längeren Seiten des Raumes eine optische Verbreiterung des Raums. Wenn also schlauchförmige Flure oder Gänge optisch abgemildert werden sollen, empfiehlt sich die Querverlegung zur Lauf- und Raumrichtung. Folgt die Verlegerichtung den längeren Seiten eines Raums, streckt er sich optisch.
Wenn beispielsweise ein Bürogang mit Parkett ausgestattet werden soll, wählen Architekten oder Rauausstatter oft die Längs-Verlegerichtung. Damit wird der psychologisch wirksame Effekt der schnellen Verbindungsraums unterstrichen, der nicht für einen Aufenthalt gedacht ist. Im Gegensatz dazu ist es in privatem Wohnraum häufig empfehlenswert, die Verlegerichtung quer zum Raumverlauf zu wählen, damit der schmale Raum nicht noch „schlauchiger“ wirkt.
Lichtquellen und Baugegebenheiten
Anders als in Fluren und Dielen, die meist nur mit künstlichem Licht erhellt werden, kommt bei normalen Wohnräumen die Richtung der natürlichen Lichtquelle als Entscheidungskriterium hinzu. Bei einer Verlegerichtung quer zum Lichteinfall treten Fugen und Stöße deutlicher zum Vorschein und können bei leichten Unebenheiten ihre Wirkung durch Schattenwurf noch vergrößern. Gleichzeitig tritt bei dieser Verlegerichtung die natürliche Zeichnung des Holzes, die Maserung und Textur stärker in den Vordergrund, was bei besonders attraktivem Parkett vielleicht gewollt wird.
Je nach baulicher Gegebenheit können Decken- oder Wandpaneele und Stützbalken mit ihren Verlaufsrichtungen Einfluss auf die Parkettwirkung haben. Generell sind sich kreuzende Richtungen zu vermeiden, da sie eine unruhige und für besonders sensible Menschen sogar blockierte Wohngemütlichkeit hervorrufen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Holzleisten oder Stangen
- Software 3D-Einrichtungssimulation
- Baustrahler
- Parkettmuster
- Pappplatten in Parkettform
1. Raumwirkungs-Simulation vor Ort
Sie können sich einen groben optischen Eindruck über die Verlegerichtungen und die Auswirkungen verschaffen, wenn sie mit mehreren Holzleisten oder Stangen beide Verlegerichtungen abwechselnd simulieren. Dazu müssen immer die Längsseiten des Legeverbandes imitiert werden. Legen Sie die Leisten oder Stangen in zehn bis zwanzig Zentimeter Abstand parallel zueinander einmal in Längsrichtung des Raums und dann quer ausgerichtet. Lassen Sie den optischen Eindruck auf sich wirken. Ein noch realistischeres Bild können Sie mit den Parkettelementen nachempfunden Pappplatten erzeugen, die sie in zwei Farben abwechselnd auslegen sollten.
2. Simulation am Computer
Viele Softwarefirmen bieten heute im Baubereich und der Innenarchitektur leistungsfähige Simulationsprogrammen an, mit denen Sie Ihre Inneneinrichtung planen können. Im Internet finden Sie eine größere Auswahl kostenloser Programme unter softonic.de unter dem Stichwort „Programm Inneneinrichtung“. Verlegen Sie Ihr Parkett virtuell und machen Sie sich ein Bild von der optischen Wirkung.
3. Simulation der Lichteffekte
Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, einige Elemente Ihres gewünschten Parketts als Musterstücke zu bekommen. Legen Sie diese, mit Klebestreifen zusammengefügt, in die Nähe der natürlichen Lichtquelle in die unterschiedlichen Legerichtungen und betrachten Sie Fugen, Stöße und Textur des Holzes. Machen Sie da gleiche Experiment mit einem sehr hellen Strahler, am besten einem Baustrahler, und begutachten Sie die unterschiedlichen Wirkungen der Parkettoberfläche bei verschiedenen Lichtverhältnissen.