Unterscheidung von Porzellan und anderer Keramik
Porzellan ist härter und widerstandsfähiger als Steingut. Dennoch kann man Porzellan nicht von Keramik unterscheiden, indem man einen Teller auf die Tischkante schlägt, um zu sehen, ob er zerbricht. Zudem kann es vorkommen, dass der Teller aufgrund seiner feinen Verarbeitung zerbricht, auch wenn es sich um Porzellan handelt. Stattdessen gibt es eine andere Methode, um herauszufinden, ob man Porzellan in den Händen hält.
Die Farbe ist überaus wichtig, denn es ist durch und durch weiß. Eine Eigenschaft, die Porzellan den Namen „weißes Gold“ eingebracht hat. Auch wenn Porzellan sehr alt ist, sollte es keine Verfärbungen aufweisen, sofern Staub und Schmutz entfernt wurden.
Für eine weitergehende Prüfung können Sie das Objekt vor eine Lichtquelle halten. Porzellan ist leicht lichtdurchlässig und das Licht sollte durch das Material hindurchscheinen. Ist das nicht der Fall, handelt es sich nicht um Porzellan.
Wertbestimmung von Porzellan
Altes, gut erhaltenes Porzellan kann mehrere tausend Euro wert sein. Entscheidend sind das Alter, der Hersteller und der Zustand. Porzellan wird in Europa (zuerst in Deutschland) seit 1708 hergestellt. Aus diesem Grund gibt es Porzellangegenstände, die ein-, zwei- oder sogar dreihundert Jahre alt sein können. Das Alter kann oft anhand der Marke geschätzt werden. Nachfolgend finden Sie eine Liste der elf ältesten deutschen Porzellanmanufakturen inklusive Gründungsjahre und Markenzeichen, die auf eine zwei- bis dreihundertjährige Produktion zurückblicken können.
- Meißener Porzellan: 1710, überkreuzte Schwerter in Kobaltblau
- Höchster Porzellanmanufaktur: 1746, Rad mit Verstrebungen (ein Kreis mit sechs Linien im Inneren)
- Porzellanmanufaktur Fürstenberg: 1747, ein kobaltblaues F mit einer Krone darüber
- Porzellanmanufaktur Nymphenburg: 1747, ein Schild mit einer Krone darüber (das Markenzeichen wurde über die Jahrhunderte hinweg mehrfach leicht verändert. Hier erfahren Sie mehr.
- Frankenthaler Porzellan Manufaktur: 1755, blaue CT-Marke mit einer Krone darüber, handgemalt. Diese Porzellanmanufaktur wurde bereits im Jahre 1799 geschlossen. Besitzen Sie Porzellan aus dieser Manufaktur, haben Sie ein echte Sammlerstücke.
- Porzellanmanufaktur Gotha: 1757 – 1942, P (für Pfeffer, Nachname des Gründers) mit einem G (für Gotha) kombiniert, es existieren viele verschiedene Variationen
- Porzellanmanufaktur Ludwigsburg: 1758 – 1824, Neugründung 1919, zwischen 1758 und 1793 ineinandergeschobenes gespiegeltes C, teilweise mit einer Krone darüber. 1793 – 1795 handschriftliches L, teilweise gekrönt, 1795 – 1805 gekröntes F, 1806 – 1816 gekröntes FR, 1816 – 1856 gekröntes WR, mehr Infos und Abbildungen unter hansflach.wayaround.org, heutzutage gespiegeltes, ineinander verschobenes, gekröntes C
- Porzellanmanufaktur Veilsdorf: 1760, heute Rauschert GmbH Technische Keramik & Kunststoff-Formteile
- Kelsterbacher Porzellan Manufaktur: 1761 – 1768
- Älteste Volkstedter Porzellanmanufaktur: 1762, gespiegelte Buchstaben mit Krone und dem Gründungsdatum darunter, älteste noch produzierende Porzellanmanufaktur Thüringens
- Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin: 1763, kobaltblaues Zepter, Dieses Markenzeichen wurde im Laufe der Geschichte mehrmals leicht abgewandelt, wie Sie hier nachlesen können.