Elastische und stabile Bodenbeläge
Wer PVC verlegen möchte, kann von dünnem Material mit etwa einem Zentimeter Stärke bis zu Produkten mit Eigenstabilität im Grenzbereich zu Laminat wählen. Alle elastischen Kunststoffböden, zu denen auch die aufgeschäumten Varianten gehören, nehmen im Laufe des Gebrauchs früher oder später Unebenheiten des Untergrunds auf. Abgesehen von der optischen Beeinträchtigung bergen abgesunkene Stellen immer die Gefahr, das PVC zum Reißen zu bringen.
Bei PVC mit mehr als zwei Zentimetern Eigenstärke sind Fugen-, Profil- und Strukturtiefen bis zu zwei Millimetern tolerabel. Werden stabile Planken aus PVC verlegt, kann die Platzierung eine Art Brückenwirkung erzeugen. Dabei kommt es entscheidend auf die Art der PVC-Ware an. Im Zweifelsfall müssen Unebenheiten immer ausgeglichen werden.
Fliesenarten und Saugfähigkeit
Für das Ausgleichen der Fugen sind zwei Vorgehensweisen üblich. Entweder werden die Fugen gezielt nachverfüllt und angeglichen oder es wird eine komplette Nivellierungs- oder Ausgleichsmasse aufgetragen. Bei der zweiten Methode muss jedoch die sich vergrößernde Aufbauhöhe beachtet werden, die z.B. Türen blockieren kann. Bei der Wahl der geeigneten Fugen- oder Ausgleichsmasse ist die Beschaffenheit und Saugfähigkeit der Fliesen zu berücksichtigen:
- Keramische Fliesen mit Glasur
- Unglasierte keramische Fliesen
- Poröse Naturgesteine wie Terrakotta
Neben der Auswahl des passenden Nivellierungsprodukts bezogen auf die Fliesenart spielt auch die geplante Befestigungsart eine Rolle. Bei einer Punkt- oder Streifenfixierung, z.B. mit doppelseitigem Klebeband, können bei reiner Fugenverfüllung die Klebestellen auf den „nackten“ Fliesenflächen platziert werden. Im Falle einer Komplettnivellierung muss die beabsichtigte Klebemethode zur ausgehärteten Ausgleichsmasse passen.
Diffusion und Kondenswasser
Beim Verlegen von PVC Belag auf Fliesen ist es wichtig, die thermische Situation des Bodens zu begutachten und zu berücksichtigen. Da das PVC auf Fliesen eine Art Atemsperre erzeugt und keine Diffusion zulässt, sind manche baulichen Gegebenheiten nicht für diesen hermetischen Abschluss geeignet. Typische Beispiele sind:
- Fliesen auf Bodenplatten ohne Unterkellerung
- Fliesen in Räumen mit großen und schnellen Temperaturschwankungen
- Beschädigte Fliesenbette und Estrichverwerfungen
- Im Vorfeld nicht vollkommen ausgetrocknete Fugen- oder Nivellierungsmasse
- Bei PVC-Fliesen oder Platten undichte Fugen, die Feuchtigkeit eindringen lassen
Da ein PVC-Boden in der Regel eine durchgehende, luftdichte Haut über den Fliesen bildet, kann keine Feuchtigkeit entweichen. Kondenswasser bleibt eingeschlossen und zersetzt neben unhygienischer Schimmelbildung das Fliesenbett.