Klick-Laminat können Sie schwimmend auf Fliesen verlegen
Gerade Fliesen werden oftmals nicht nach neutralen Mustern und Farben, dafür aber nach aktuellen Trends verlegt. Das Herausschlagen von Fliesen ist jedoch eine mühevolle Arbeit, die zudem in Mietobjekten ohne Einverständnis des Vermieters nicht gestattet ist. Laminat ist dann eine gute Wahl, denn der Fliesenboden wird beim Verwenden von geeignetem Laminat nicht beschädigt. Geeignetes Laminat ist demnach sogenanntes Klick-Laminat, bei dem die einzelnen Elemente über spezielle Nuten und Federn sicher verbunden werden.
Dampfsperre und Trittschalldämmung sind auf einem Fliesenboden Pflicht
Allerdings ist ein Laminatboden ausgesprochen empfindlich gegen Feuchtigkeit. Zwar kann durch viele Fliesen (mit Glasur, Feinsteinzeug etc.) kein Wasser nach ober aufsteigen, allerdings durchaus in den Fugen. In der Folge ist es also unerlässlich, eine entsprechende Dampfsperre zu integrieren. Außerdem überträgt sich der Trittschall extrem gut vom Laminat auf den Fliesenboden. Somit ist es außerdem geboten, das Laminat mithilfe einer Trittschalldämmung zu entkoppeln. Dann kann das Laminat wie auf einem herkömmlichen Estrichboden verlegt werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen von Laminat auf Fliesen
- Laminat
- Dampfsperre (PE-Folie, 0,2 mm)
- Trittschalldämmung
- eventuell Übergangselemente (an Türen)
- Abstandskeile
- Gehrungs- und Kappsäge
- Bohrmaschine (79,73 € bei Amazon*)
- eventuell Stichsäge
- Holzbohrer (1,79 € bei Amazon*)
- Kreislochbohrer (Heizungsrohre)
- Säge (Fuchsschwanz)
- Gehrungslade
- Winkel
- Winkelschmiege
- Zug- und Hebeisen
- Schlagklotz
- Hammer
- Wasserwaage
- Laminateinpasser
- Cutter-Messer (Teppichmesser)
1. Vorbereitung
Bringen Sie das Laminat mindestens 24 Stunden vor dem Verlegen in den Raum, in dem es verlegt werden soll, optimal wären sogar mindestens 48 Stunden. Das Laminat soll sich an die Luftfeuchtigkeit im Raum anpassen können. Andernfalls könnten sich einzelne Elemente schnell nach dem Verlegen verziehen.
2. Dampfsperre und Trittschalldämmung
a) Dampfsperre
Nun rollen Sie die PE-Folie aus. Lassen Sie die Folie an den Rändern rund 10 cm überstehen. Verlegen Sie Bahnen nebeneinander, überlappen Sie die Folie zwischen 20 und 40 cm.
b) Trittschalldämmung
Es gibt verschiedene Trittschalldämmungen, die Sie verwenden können. Zumeist werden sie exakt Stoß an Stoß ausgerollt. Befolgen Sie auf jeden Fall die Gebrauchsanweisung des Herstellers.
3. Verlegen des Laminats
a) Das erste Paneel
Das erste Laminatelement verlegen Sie immer von links beginnend. Zunächst müssen Sie aber die Federn absägen. Die Dehnungsfuge zu den Wänden (auch seitlich) sollte 1 bis 1,5 cm betragen. Ab acht Meter Länge bilden Sie mit den Abstandskeilen eine Dehnfuge von mindestens zwei Zentimetern.
b) Die folgenden Paneele
Nun können Sie die nachfolgenden Laminatelemente auf Maß sägen und einklopfen. Diese werden erst längs und anschließend quer mithilfe von Hammer, Schlagholz und Zugeisen eingeschlagen. Beachten Sie, dass Sie das Laminat aus Gründen der Stabilität um mindestens 40 cm versetzt verlegen müssen. Sie können einen wilden Verband (der Reihe nach langes Paneel und Abschnitt) oder einen regelmäßigen Verband (immer auf derselben Höhe) bilden.
c) Das letzte Paneel
Vor dem letzten Laminatelement graut vielen Heimwerkern, aber zu Unrecht. Sie können die Maße des Paneels mit einem Laminateinpasser perfekt abmessen und zuschneiden. Beachten Sie jedoch auch hier die Dehnungsfuge.
4. Bohrungen für Heizungsrohre
Messen Sie die Position exakt ab und verwenden Sie einen Kreislochbohrer, der eine Fuge von circa 2 cm gestattet. Den Schlitz zum Durchschieben des Paneels sägen Sie vorsichtig aus und kleben ihn anschließend wieder an das Laminatelement.
Achten Sie beim Einpassen der einzelnen Paneele akkurat darauf, dass keine Überstände entstehen.
Auch wenn es inzwischen imprägniertes Laminat für Feuchträume gibt, kann von unter aufsteigende Feuchtigkeit zu schnellen Schäden am Laminat führen. Trotz der Freigaben für Feuchträume sollten Sie ausschließlich Marken-Laminat von renommierten Herstellern verwenden und exakt deren Anweisungen befolgen.
Der Bodenaufbau erhöht sich weiter. Daher werden bei Laminatböden für Türbereiche entsprechende Übergangselemente angeboten.
Ist eine Bodenheizung unter dem Fliesenboden, müssen Sie trotz der Fliesen dazwischen die Vorgaben des Laminatherstellers bezüglich einer Verlegung bei Fußbodenheizungen beachten.
Aus optischen Gründen verlegen Sie Laminat immer quer zur langen Seite des Raums. Eine weitere gängige Verlegetechnik bei quadratischen Räumen ist das Verlegen längs zum Lichteinfall. Bei Fenstern an mehreren Raumseiten beziehen Sie sich auf das Hauptfenster oder das Fenster mit dem höchsten Lichteinfall, also beispielsweise Südseite.
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