Spezielle PU-Lacke
Die wichtigste Voraussetzung für ein haltbares und gutes Ergebnis ist die Art des Lackes, der für das Streichen eines Bodens aus PVC benutzt wird. Die chemische Industrie hat spezielle Bodenlacke mit der geforderten Haltbarkeit und Belastungsfähigkeit entwickelt.
Als Basis dient bei den meisten als PVC-Bodenfarbe ausgewiesenen Lacke eine Urethan-Acrylat-Dispersion. Diese Lackart kann mit Wasser verdünnt werden und zusätzliche Härter enthalten. Die Hersteller bieten die auch als PU-Lacke bezeichneten Spezialfarben in schnelltrocknenden Varianten an.
Dehnbarkeit und Elastizität
Für das Streichen eines PVC Bodens müssen die Streichmittel neben einer hohen Abriebfestigkeit eine ausgeprägte Dehnbarkeit aufweisen. Bei jedem Betreten des PVC Bodens gibt der elastische Untergrund nach und der Lack muss diesen Bewegungen folgen, ohne zu reißen.
Die Dehnbarkeit wird als Reißdehnungsgrad bezeichnet und sollte bei den verwendeten Produkten mindestens 200 Prozent betragen. Spezialhersteller weisen meist 300 bis 400 Prozent Reißdehnung aus. Diese Eigenschaft muss auch bei unterschiedlichen Temperaturbedingungen bestehen bleiben, was durch die Angabe der Zäh-Elastizität und dem Temperaturbereich ablesbar ist.
Verarbeitungsarten
Der Auftrag der Lacke auf einem PVC Boden kann durch streichen erfolgen, aber auch das Aufsprühen oder Aufrollen ist möglich. Bei saugstarkem PVC mit poröser Oberfläche empfiehlt sich das Streichen, um die Oberfläche per Augenschein „sättigen“ zu können.
Schritt für Schritt-Anleitung zum Streichen eines PVC-Bodens
- Kunststoffreiniger oder Aceton
- Grundierungslack
- PU-Lack
- eventuell Zusatzhärter
- Reinigungsvlies
- Schleifpapier 400er-Körnung
- Pinsel, Rolle und/oder Spritzpistole
1. Reinigen
Die absolute Fett- und Staubfreiheit wird durch das gründliche und mehrmalige Abwischen der PVC-Oberfläche erreicht. Keine seifenhaltigen Reinigungsmittel verwenden.
2. Anschleifen
Mit feinem 400er-Schleifpapier die Oberfläche gleichmäßig über Kreuz anschleifen. Nach dem Anschleifen den Schleifstaub mit dem Spezial-Reinigungsvlies restlos entfernen.
3. Grundieren
Den Grundierungslack im Farbton des späteren Anstrichs dünn und gleichmäßig auftragen. Mit Pinsel und Rolle arbeiten und beim Streichen auf die „Einebnung“ aller Schleifrillen achten. Mindestens 24 Stunden trocknen lassen.
4. Erster Anstrich
Bei sehr harter und glatter Oberfläche ist das Aufbringen des Lacks mit einer Sprühpistole möglich. Sicherer ist das Streichen mit Pinsel und Rolle, das eventuell poröse oder undichte Stellen ausgleicht.
5. Zweiter bis letzter Anstrich
Wie bei allen Streichgängen gilt immer, je dünner die einzelnen Schichten aufgetragen werden, desto besser wird das Ergebnis. Lieber einen dritten und vierten Durchgang mit jeweils mindestens acht Stunden Trockenzeit dazwischen planen.