Braucht man für so etwas eine Genehmigung?
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, mit denen sich das meist relativ schlichte Flachdach einer Garage verschönern lässt. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wird es wohl in den seltensten Fällen darauf hinauslaufen, auf dem Dach der Garage einen Whirlpool oder ein Gartenhaus aufzustellen.
Bei einer Dachbegrünung kommt es in erster Linie auf die Beschaffenheit dieser Begrünung an: Während für eine intensive Dachbegrünung mit Bäumen und Sträuchern eine offizielle Genehmigung durchaus erforderlich sein kann, können extensive Dachbegrünungen mit Rasen oder niedrigen Stauden oft völlig genehmigungsfrei umgesetzt werden. Klarheit bringt aber vor allem eine kurze Nachfrage bei der örtlich zuständigen Baubehörde.
Die Genehmigungsfähigkeit eines bestimmten Projekts hängt unter Umständen auch davon ab, ob das Garagendach lediglich begrünt oder aber auch für die Freizeitnutzung allgemein begehbar gemacht werden soll. In einem solchen Fall wären jedenfalls auch besondere Vorschriften zu Absturzsicherungen, Statik etc. zu beachten.
Aspekte der Rasenpflege
Gewöhnlicher Rasen erscheint für eine extensive Dachbegrünung zunächst als eine besonders naheliegende Lösung. Allerdings sollten Sie beachten, dass die meisten Rasensorten durchaus rasch wachsen und auch entsprechend gemäht werden müssen. Eine frei stehende Garage, welche nicht in ein Hanggelände integriert ist, macht die Rasenpflege mit einem gewöhnlichen Rasenmäher womöglich zur lästigen Kletteraufgabe.
Wenn es sich um eine größere Dachfläche handelt, könnte sich auch die Anschaffung eines Mähroboters lohnen. Allerdings benötigen Sie für diesen dann auch eine entsprechende Ladestation mitsamt den dazugehörigen Anschlüssen.
Die richtige Rasensorte auswählen
Bedenken Sie, dass der geplante Rasen auf Ihrem Garagendach besonderen klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. Sofern sich das Garagendach nicht im Schatten eines größeren Baumes befindet, können die extremen Temperaturen in der Sommerhitze viele Rasensorten rasch eingehen lassen. Daher ist es notwendig, eine speziell für diesen Zweck geeignete Rasensorte auszuwählen.
Weniger Pflegeaufwand und eine höhere Biodiversität erreichen Sie mit einer extensiven Dachbegrünung aus sogenannten „Sedum-Arten“ und weiteren Stauden mit geringer Wurzeltiefe. Diese halten den klimatischen Bedingungen auf einem Dach meist deutlich besser stand als ein klassischer Rasen. Zudem benötigen sie keinen Rückschnitt und allgemein so gut wie gar keine Pflege.
Aussaat oder Rollrasen?
Durch die Verwendung von Rollrasen können Sie ohne viel Pflegeaufwand in kürzester Zeit den Anblick einer geschlossenen Rasendecke genießen. Alternativ können Sie den Rasen aber auch selbst aussäen. Hierfür sollten Sie allerdings einen geeigneten Zeitpunkt im Frühjahr oder Herbst wählen.
Im Hochsommer liefert die Aussaat von Rasen auf dem Garagendach nur begrenzt brauchbare Ergebnisse. Das liegt nicht zuletzt an den hohen Temperaturen und an der schnellen Austrocknung der noch nicht von einer Grasnarbe bedeckten Erdschicht.
Diesen Schichtaufbau benötigt ein Dachrasen
Für einen Rasen auf dem Garagendach benötigen Sie vor der Aussaat zunächst einmal einen geeigneten Untergrund. Sofern die Prüfung der Statik der Garage und der Dichtheit des Dachmaterials keine Einwände gegen das Vorhaben hervorgebracht hat, können Sie die folgenden Schichten (in der Reihenfolge des Aufbaus von unten nach oben) auf das Dach der Garage aufbringen:
- Garagendach
- Schutzfolie
- Speichermatten
- Drainage-Elemente
- Filterschicht
- Substrat
- Bepflanzung
Sie können für den Aufbau auch die speziellen Systeme verschiedener Fachhändler für Dachbegrünungen nutzen. Diese können in ihrem Schichtaufbau und der Struktur mitunter von den Angaben hier abweichen.