Den Richtfestbaum können Sie auch selbst herstellen
Die Auftraggeber des Baus haben die traditionelle Pflicht, den Richtfestbaum oder die Richtfestkrone zu stellen. Angebracht wird sie dann von den Zimmerleuten – auch das hat Tradition.
Als Zeichen dafür, dass der Rohbau fertiggestellt und es an der Zeit ist, das Richtfest zu feiern, wird das Bäumchen, die Krone oder der Kranz am Dachfirst befestigt.
Der Richtfestbaum ähnelt einem kleinen Weihnachtsbäumchen, ist aber selten höher als etwa einen halben Meter.
Während Richtfestkrone und Kranz meist aus Thuja- oder Lebensbaumzweigen gebunden werden, wird das Bäumchen nur geschmückt.
Es gibt sie zwar auch fertig zu kaufen, aber ein Richtfestbaum ist eine recht individuelle Angelegenheit, die auch etwas über das Haus, die beteiligten Handwerkskräfte und die Bauleute aussagen sollte. Deshalb sollte man sich die Zeit nehmen und das Bäumchen am besten selbst schmücken.
Verschiedene Formen auf dem Dach
- die Richtfestkrone – in richtiger Kronenform
- der schlichte Richtfestkranz
- das sogenannte Richtbäumchen
Schmuck und seine Bedeutungen
Traditionell sind es bunte Bänder, die um die Richtfestkrone gewunden werden. In alter Zeit waren das die Tücher der wandernden Zimmerleute, in die sie ihren kümmerlichen Besitz und die Reiseverpflegung einschnürten.
Die Tücher wurden dann verknotet und mit einem durchgesteckten Stab als Bündel getragen. An die Richtkrone oder den Richtbaum hängte man sie in der Absicht, den Bauleuten zu signalisieren, sie mögen noch für eine Wegzehrung sorgen, wenn es nach dem Richtfest wieder auf Wanderschaft ging.
Fast schon klassisch sind auch kleine Schnapsfläschchen am Richtbaum: Sie werden immer dann dorthin gehängt, wenn auf der Baustelle alles schief gelaufen ist, was nur schief laufen kann. Diese Botschaft wird dann von allen verstanden.
Kleine Figuren oder Gegenstände, die eine symbolische Bedeutung haben, sind ebenfalls beliebt. Seien Sie bei der Dekoration einfach kreativ.