Schlüsselfertiges Haus oder die Ausbauvariante?
Eine Aussage wie „der Bau dauert zwei Wochen“ kann und darf nicht gemacht werden. Die Bauzeit ist nämlich stark von Ihren Entscheidungen abhängig: Wenn Sie sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheiden, übernimmt der Hersteller sämtliche Ausbauarbeiten, während ein Ausbauhaus nur mit Dach, Wänden, Türen und Fenstern sowie dem Außenputz „geliefert“ wird.
Ein weiteres Kriterium ist der Keller: Wenn Sie sich dafür entscheiden, fallen in der Regel drei bis vier Wochen mehr Bauzeit an. Auch die Gesamtgröße und Komplexität des Hauses spielen eine Rolle: Ist es stark verschachtelt und kein „Kasten“, kann die Bauzeit ebenfalls mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Sie sehen also, dass die Bauzeit von Fertighäusern individuell variiert. Allerdings ist ihre Bauzeit in jedem Fall entscheidend geringer als bei Massivhäusern. Warum dies so ist, erfahren Sie beim Weiterlesen.
Warum ist die Bauzeit geringer als bei „normalen“ Häusern?
Das industrielle Prinzip bei Fertighausfirmen ermöglicht eine enorme Zeitersparnis: In einem hochmodernen Prozess werden die einzelnen Wände und Träger präzise hergestellt. So stehen sie bereits wenige Wochen nach Erstellung des Planes zur Verfügung und können zur Baustelle gebracht werden.
Dort angekommen, werden die Einzelteile innerhalb eines Tages zusammengesetzt, spätestens am zweiten Tag erfolgt die Montage des Daches. Der gleiche Vorgang dauert bei der „Stein auf Stein“-Variante einige Monate. Dieser Schritt ist die mit Abstand größte Zeitersparnis eines Fertighauses.
Wesentlich länger hingegen dauern die inneren Ausbauarbeiten, die den gleichen Aufwand beanspruchen wie bei Massivhäusern. Elektro- und Sanitärinstallation, Malerarbeiten und andere Vorgänge kosten etwa acht bis zwölf Wochen Arbeitszeit.
Die Baugenehmigung
Bei der gesamten Zeitkalkulation darf auch die Baugenehmigung nicht vergessen werden, die in jedem Fall nötig ist. Sie haben durch die Fertighaus-Variante zwar einige Zeit gespart, da der Entwurf meist schon vorhanden ist. Das hilft aber leider nicht, wenn es um die Bearbeitungsdauer geht: Wenn Sie Glück haben, erhalten Sie Ihre Genehmigung nach einem Monat, im anderen Fall können es auch gern mal vier werden.
Daher ist es natürlich empfehlenswert, den Entwurf möglichst früh vorzulegen, um den Gesamtprozess zu verkürzen. Das Problem hierbei: Solange keine Genehmigung besteht, können nicht einmal die Teile Ihres Hauses hergestellt werden.
Zeitliche Übersicht
Um Ihnen den gesamten „Prozess“ noch einmal zu veranschaulichen, finden Sie hier eine Übersicht – von der Idee bis zum Bau.
- Planungsphase: Sie wenden sich an eine Fertighausfirma, mit der Sie Ihr Haus nach individuellen Bedürfnissen planen. Dafür muss natürlich erst einmal ein Grundstück gekauft werden. Von der Idee bis zum fertigen Plan können ein paar Wochen vergehen.
- Wenn der Entwurf fertig ist, muss dieser dem Bauamt vorgelegt werden, das ein bis vier Monate Bearbeitungszeit bis zur Genehmigung benötigt.
- Erst dann kann Ihr Fertighausanbieter, je nach Auslastung, mit der Produktion beginnen. Diese dauert im Werk etwa zwei bis vier Tage, also eine ziemlich kurze Zeit.
- Nach der Lieferung am Bauort erfolgt der ein- bis zweitägige Aufbau, dem eine acht- bis zwölfwöchige Ausbauphase des Innenraums folgt.
- Die Einrichtung kann ebenfalls ein paar Wochen dauern.