Die traditionelle Rede
Dass der Bauherr einige Worte anlässlich des Richtfestes spricht ist schon fast so klassisch wie das Richtfest selbst. Früher brachte er auch den sogenannten Richtspruch aus – das ist heute allerdings nur noch selten üblich.
Der wichtigste Bestandteil der Richtfestrede ist ein wortreicher Dank an alle Handwerker auf dem Bau, und an alle, die sonst noch bei der Errichtung des Rohbaus geholfen haben oder daran beteiligt waren.
Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, bei diesem Teil der Rede möglichst niemanden zu vergessen – wer hier unachtsamerweise unerwähnt bleibt, kann dann durchaus lange Groll für den Bauherrn hegen.
Neben dem Dank an alle Beteiligten soll auch für das neu erbaute Haus Segen und Glück erbeten werden, ebenso für die, die darin einziehen werden – oder, bei öffentlichen Gebäuden, darin ein- und ausgehen und arbeiten werden.
Nach der Rede wirft der Bauherr üblicherweise das Weinglas, das er noch in der Hand hält, vom Dach. Es sollte dabei möglichst kaputt gehen – wenn es heil bleibt, ist das ein schlechtes Omen und der Bauherr wird zudem als Werfer geschmäht.
Was in der Richtfestrede enthalten sein sollte
- Dank an Handwerker und Helfer
- Wünsche für Segen und Glück für das Haus und die Bewohner
- Unterhaltsames und lustiges vom Bauherrn
Und sonst…
Mancherorts ist es auch üblich, dass einer der Zimmerleute noch einen „Richtspruch“ ausbringt – in diesen Fällen ist es meist dann der Zimmerer, der danach das Glas vom Dach wirft. In vielen Gegenden ist diese alte Version des Brauchs heute aber nicht mehr gebräuchlich.
Eine gute Rede ist hier spannend, unterhaltsam und witzig – und vor allem locker. Erzählen Sie vom Bau, Anekdoten, und witzige Malheure, die während der Rohbauzeit passiert sind. Und vor allem: halten Sie sich kurz. Das wird geschätzt.