Wann ist ein Ringanker für die Garage notwendig?
Es gibt bestimmte Fälle, in denen das Baurecht den Ringanker auch für die Garage vorschreibt:
- Wenn eine Seite der Garage länger als 18 Meter ist,
- wenn eine Wand Öffnungen von mindestens 60 Prozent der Wandlänge besitzt,
- wenn der Baugrund instabil ist,
- wenn die Decke keine Scheibenwirkung besitzt,
- wenn eine Gleitfuge eingeplant wurde.
In der Praxis entscheidet sich die Frage nach der Notwendigkeit eines Ringankers bei einer Garage meist am Verhältnis von Garagentor und Wand. Denn meist stellt das Garagentor eine Öffnung von weit mehr als 60 Prozent in der Wand der Garage dar – womit der Ringanker nicht nur notwendig, sondern sogar vorgeschrieben ist. Doch auch, wenn das nicht der Fall ist, kann der Ringanker empfehlenswert sein.
Denn die Garage ist in der Regel nicht gedämmt. Dadurch wirken größere thermische Spannungen auf die Decke der Garage, beispielsweise bei starker Sonneneinstrahlung – besonders bei Flachdach und Pultdach. Unter diesen Temperaturunterschieden verzieht sich die Decke regelmäßig, was zu Spannungen im gesamten Gebäude führt. Das führt dann, ähnlich wie ein instabiler Untergrund, zu Rissen in den Wänden und im schlimmsten Fall zu statischen Problemen.
Wie wird ein Ringanker für die Garage angefertigt?
Ein Ringanker kann aus Holz, Eisen oder Stahlbeton bestehen. Hier kommt es vor allem darauf an, aus welchem Material die Garage selbst besteht: Bei gemauerten oder betonierten Garagen wird der Ringanker aus Stahlbeton gefertigt und direkt in die Wand integriert. Dazu benötigt er die passende Bewehrung. Bei einer Garage mit Holzbalkendecke hingegen kann der Ringanker auch aus Holz hergestellt werden. Man spricht hier auch von einem Ringbalken.