Warum sollte man Schalterdosen nicht mit Gips setzen?
Manch langjähriger Heimwerker reibt sich bei den Diskussionen in Online-Foren verwundert die Augen, wenn dort Gips als Material für die Elektro-Arbeiten beim Hausbau regelrecht verteufelt wird. Schließlich ist es schwer vorstellbar, dass eine über Jahrzehnte hinweg absolut gängige Praxis plötzlich völlig überholt sein soll. Wie so oft liegt die tatsächliche Antwort auf die Frage nach dem Grund für diese Auseinandersetzungen eher im Detail.
Während bei manchen Heimwerkern schlicht Unwillen herrscht, den notwendigen Gips mit seiner manchmal relativ kurzen Abbindezeit immer wieder frisch anzurühren, wollen sich andere Experten erst gar nicht damit beschäftigen, wie Gips eigentlich richtig verarbeitet wird. Manchmal sprechen aber tatsächlich bauphysikalische Gründe gegen eine Verwendung von Gips beim Setzen der Unterputzdosen:
- im Außenbereich
- in Feuchträumen
- bei der Auswahl bestimmter Putz- und Farbarten
Die ersten beiden Punkte haben damit zu tun, dass Gips bei hoher Luftfeuchtigkeit Wasser „ziehen“ kann und dadurch letztlich bröckelig und instabil werden kann. Der letzte Punkt dagegen hat mit der Überstreichbarkeit und den spezifischen Eigenschaften von Gips zu tun. Manche Putzarten haften ohne zusätzliche Vorbehandlung nicht gut auf einem Untergrund aus Gips. Analog dazu kann es auch beim direkten Überstreichen von Gips je nach verwendeter Farbe mitunter Probleme geben.
Diese Alternativen gibt es zum Setzen der Unterputzdosen ohne Gips
Mittlerweile hält der Fachhandel moderne Alternativen bereit, bei denen überhaupt keine Nutzung von Gips oder einer ähnlichen Spachtelmasse mehr nötig ist. Spezielle Klemmringe mit einzelnen Kunststofflamellen werden dabei über die jeweilige Unterputzdose geschoben und sorgen für eine perfekt gemittelte Ausrichtung in der vorgebohrten Wandöffnung.
Die meisten Elektriker und Heimwerker setzen aber nach wie vor auf eine eher traditionelle Arbeitstechnik. Sie ersetzen dabei lediglich den Gips durch andere Materialien wie zum Beispiel Blitzzement. Grundsätzlich kommt es beim Setzen der Schalterdosen darauf an, dass das Material nicht brennbar ist und für festen Halt der gesetzten Dosen sorgt.
Auf eine sorgfältige Arbeitsweise kommt es an
Sobald die gewählte Spachtelmasse fertig angerührt ist, kann mit dem Setzen der Dosen begonnen werden. Dabei bringen Sie mit einem Spachtel einige Batzen des Materials am Rand eines Lochs an. Dann schieben Sie die Dose so in das Loch, dass sich die Masse gut verteilen kann und schließlich am Rand leicht hervorzuquillen beginnt. Nun muss die Ausrichtung unbedingt gleich mit einer Wasserwaage kontrolliert werden, bevor das Material zu stark abbindet. Die in der Schalterdose vorhandenen Bohrungen für die Schrauben müssen exakt waagrecht ausgerichtet sein, wenn der Schalter später gerade sitzen soll.