Hartnäckig feste Schrauben ausdrehen
Manche Schrauben scheinen sich regelrecht mit dem Metall, mit dem sie verschraubt sind, zu verschweißen. Aber auch Schraubenmuttern können dermaßen an der Schraube festrosten, dass sie mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr gelöst werden können. Um solche Schrauben wieder gangbar zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- der Einsatz von viel und gutem Rostlöser
- gezielte Schläge mit einem Hammer auf Mutter oder Schraube
- das Erhitzen der festsitzenden Schrauben
In vielen Fällen ist auch eine Kombination aus den genannten Möglichkeiten zielführend.
Vorbereitungen zum besseren Lösen
Es gibt Schrauben, bei denen weiß man einfach, dass sie sehr fest sitzen werden. Daher ist es in solchen Fällen angebracht, diese Schrauben schon am Tag zuvor kräftig und mehrfach mit gutem Rostlöser einzusprühen. Außerdem bewirken auch gezielte Schläge auf die Schraube oftmals regelrechte Wunde. Durch die ausgelöste Vibration kann sich der Rost lösen. Achten Sie aber auf jeden Fall darauf, dass Sie den Schraubenkopf nicht beschädigen. Eine Schraube, die rund ist, ist ebenfalls nur noch sehr schwer zu entfernen.
Hochwertiges Werkzeug ist sehr wichtig
Wichtig bei dieser Vorgehensweise ist aber auch, dass Sie ausschließlich hochwertiges und sehr gut greifendes Werkzeug benutzen. Vorzugsweise eine gute Nuss oder einen entsprechenden Schraubenschlüssel. Auch das Verlängern zum Erreichen von mehr Hebelwirkung ist sehr effektiv. Auch im Zusammenhang mit dem Erhitzen einer Schraube.
Das Erhitzen oder Erwärmen ist eine erfolgsversprechende Methode
Das ist nämlich eine weitere Möglichkeit, wie Sie sehr festsitzende Schrauben lösen können. Bei Fahrzeugen, an deren Motor zum Beispiel die Zündkerzen oder Glühkerzen erneuert werden sollen, lautet die Empfehlung immer, den Motor erst auf Betriebstemperatur zu bringen. So lösen sich viele Schrauben deutlich einfacher. Das gilt besonders, wenn zwei unterschiedliche Metalllegierungen vorliegen. Zum Beispiel ein Aluminiumbauteil und Stahlschrauben.
Ohnehin sind es Schrauben bei solchen Bedingungen, die sich festsetzen. Die unterschiedlichen Metalle lösen eine Elektrolyse aus, was dazu führt, dass das unedlere Metall oxidiert. Wärme ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel, solche Schrauben zu lösen.
Vorsicht beim Erhitzen – das verändert das Metallgefüge
Allerdings können Sie Hitze nicht überall anwenden. Wird das Bauteil zwangsläufig sehr stark mit erhitzt, kann das dazu führen, dass Sie das Teil regelrecht sintern. Sintern bedeutet eine Veränderung des Metallgefüges. Es wird härter und poröser, bricht also leichter. Das kann auch mit den erhitzten Schrauben passieren. Bei relevanten Verbindungen sollten daher erhitzte Schrauben beim Instandsetzen ersetzt werden.
So können Sie Schrauben erhitzen
Zum Erhitzen bieten sich verschiedene Hilfsmittel an. In Werkstätten wird bevorzugt ein Autogenschweißgerät verwendet. Aber auch eine Lötlampe kann ausreichen. Relativ neu auf dem Markt sind Induktionswerkzeuge. Diese erzeugen einen Induktionsstrom, der das betreffende Metall auf bis zu 600 Grad Celsius erhitzt.
Das funktioniert aber nur bei magnetischen Metallen. Das kann auch ein Vorteil sein, um eine Stahlschraube in einem Alubauteil zu erhitzen, ohne dass das Leichtmetall Schaden nehmen könnte. Beachten Sie aber auch etwaige Dichtungen, Gummis usw. Sobald die Schraube erhitzt ist, muss sie unverzüglich auf die beschriebene Weise herausgeschraubt werden (mit gutem Werkzeug und möglichst mit Hebelwirkung).