Eine durchdrehende Schraube kann überall vorkommen
Viele Heimwerker kennen die Situation. Eine Schraube wird eingedreht und dreht dann leer durch. Selbst, wenn Sie die Schraube nun gegen eine größere Schraube ersetzen wollten, müssten sie die kleinere, erste Schraube erst einmal aus dem Schraubenloch bekommen. Dabei ist es wichtig zu wissen, um welche Art von Schraube es sich handelt:
- eine selbstschneidende Schraube in einem Werkstoff wie Holz
- eine in einem Dübel eingesetzte Schraube
- eine metrische oder zöllige Schraube in einem Gegengewinde
Selbstschneidende Schraube dreht durch
Spitz zulaufende Schrauben sind mit einem breiteren Gewinde ausgestattet als beispielsweise metrische Metallschrauben, da diese in ein passendes Gegengewinde eingeschraubt werden. Das Gewinde schneidet bei solchen Schrauben praktisch das Gewinde in das Werkstück. Typische Materialien wären Holz (Holzschraube) und Blech (Blechschraube).
Es handelt sich bei Materialien wie Holz zumeist um Sacklöcher, sodass die Schraube nicht mehr von der anderen Seite herausgedrückt werden kann. Nun ist aber entscheidend, weshalb sich die Schraube nicht mehr herausdrehen lässt. Ist der Schraubenkopf mit dem Schlitz kaputt, dreht also quasi der Schraubendreher leer, hilft ein einfacher Trick.
Schraubenkopf ist defekt
Nehmen Sie einen Gummi wie von einer Dichtung für Einmachgläser. Legen Sie den Gummi auf die Schraube und setzen den Schraubenzieher darauf an. Der Gummi sorgt für so viel Halt, dass die Schraube jetzt einfach herausgeschraubt werden kann.
Gewinde greift nicht mehr richtig
Bei allen anderen Schrauben, bei denen das Gewinde nicht mehr richtig funktioniert, weil es zerstört ist, benötigen Sie zusätzlich einen kleinen spitzen Schlitzschraubendreher. Schieben Sie den Schraubenzieher unter den Schraubenkopf und drücken ihn gefühlvoll nach oben.
Gleichzeitig nehmen Sie den zweiten Schraubenzieher, setzen auf dem Schraubenkopf an und drehen die Schraube auf. Drehen Sie langsam und mit Gefühl. Die Schraube wird nun langsam herausdrehen.
In einem Dübel eingesetzte Schraube dreht durch
Dreht eine Schraube in einem Dübel, müssen Sie überprüfen, ob die Schraube im Dübel oder der Dübel mit der Schraube dreht. Dreht die Schraube im Dübel leer und wollen Sie keine größere Schraube einsetzen, können Sie abhängig von der erforderlichen Traglast auch hier zu einem Trick greifen.
Sie können einen Zahnstocher oder ein Streichholz auf Dübellänge kürzen und in den Dübel stecken. Dann wird die Schraube wieder eingedreht. Alternativ dazu können Sie auch Gips in das Dübelloch samt Dübel füllen und die Schraube bis Anschlag oder nach Bedarf eindrehen. Dann warten Sie, bis der Gips oder Reparaturmörtel ausgehärtet ist.
Wenn der Dübel mit der Schraube durchdreht
Dreht der Dübel selbst durch, können Sie zu einem ähnlichen Trick greifen, wenn Sie den Dübel nicht durch einen größeren Dübel ersetzen wollen. Stecken Sie die Schraube so weit in den Dübel, wie es ohne Eindrehen möglich ist, und umwickeln Sie den Dübel nun mit Draht. Füllen Sie das Bohrloch mit Reparaturmörtel oder Gips und schieben den Dübel wieder hinein. Warten Sie, bis die Masse ausgehärtet ist. Jetzt ziehen Sie die Schraube fest.
Metrische Schraube dreht im Gegengewinde durch
Hier wird es etwas komplizierter. Sie können wieder den Trick mit dem zweiten Schraubenzieher versuchen, der unter den Schraubenkopf geführt wird. Hebeln Sie gefühlvoll nach oben, während Sie die Schraube langsam herausdrehen. In vielen Fällen gelingt das Herausdrehen solcher Schrauben. Dann müssen Sie überprüfen, welches Gewinde kaputt ist.
Leider ist das meist das Gegengewinde zur Schraube. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Gewinde nachzuschneiden oder ein größeres Gewinde zu schneiden, wenn es ein Sackloch ist. Bei einem durchreichenden Schraubenloch können Sie eine Schraube auf der anderen Seite mit Muttern (Stoppmutter, Kontermutter etc.) festziehen.
Schraube festkleben
Bei Sacklöchern, und wenn die Schraube nicht zu stark belastet wird bei der betreffenden Anwendung, können Sie es auch versuchen, eine neue Schraube mit Schraubensicherungskleber (extra fest) oder flüssigem Metall festkleben. Das kann aber auch bedeuten, dass diese Schraube später nur sehr schwer entfernt werden kann.