Rasenpflege
Erde, auf der überhaupt nichts wächst, gibt es praktisch nicht, jedenfalls nicht in unseren Klimazonen. Einen Rasen, auf dem alles Mögliche wächst, nur eben wenig Gras, ist dagegen recht häufig anzutreffen. Denn selbst wenn Sie irgendwann einmal reinen Rasen in Ihrem Garten gesät haben, können sich dort mit der Zeit andere Pflanzen einnisten. Meist sind das Klee und Löwenzahn, gelegentlich Mohn, oder auch andere Gewächse. Bekommt ein Rasenstück wenig Sonne, vermoost es außerdem.
Damit das alles nicht passiert, müssen Sie dem Rasen helfen. Sehr wichtig sind genügend Licht und Sauerstoff. Es gibt zwei Geräte, die dem Rasen zu etwas mehr Luft zu verhelfen, den Vertikutierer und die Stachelwalze. Die Stachelwalze ist dabei das effektivere Instrument, in der Regel muss aber vorher vertikutiert werden.
Merkmale und Funktionsweise der Stachelwalze
Der Vertikutierer schneidet schmale Rillen in die Grasnarbe. Dabei werden Moos und Unkraut mit herausgerissen. Die Stachelwalze dagegen ist, wie der Name sagt, eine Walze, die mit Stacheln ausgestattet ist (je nach Marke sieht die Stachelwalze etwas unterschiedlich aus). Die Stacheln stoßen in regelmäßigen Abständen kleine, bis zu 10 cm tiefe Löcher in den Boden. Dadurch gelangt Sauerstoff an die Graswurzeln, diese werden aber nicht zerschnitten. Diesen Vorgang nennt man auch Aerifizieren.
Eine Stachelwalze können Sie im Baumarkt mieten oder selbst kaufen. Letzteres lohnt sich bei größeren Rasenflächen. Übrigens gibt es eine Alternative zur Stachelwalze, die aber nur für kleine Gärten geeignet ist: sogenannte Nagelschuhe oder Rasenbelüfterschuhe. Sie funktionieren nach dem selben Prinzip wie die Stachelwalze, nur befinden sich die Stacheln an Überschuhen, und Sie laufen damit über den Rasen.
Vorgehen
Vertikutieren und Aerifizieren sind Vorgänge, die gleichermaßen erledigt werden müssen. Das eine lässt sich nicht durch das andere ersetzen. Bei starker Vermoosung ist das besonders wichtig. Denn es reicht nicht, Löcher durch das Moos zu stoßen, genauso, wie es nicht ausreicht, das Moos zu entfernen, ohne den Graswurzeln mehr Luft zuzuführen. Beim Vertikutieren sollten Sie den Boden nicht tiefer als 10 mm einritzen, da sonst die Graswurzeln Schaden nehmen können. Anschließend kommt die Stachelwalze an die Reihe.
Die Stachelwalze schieben Sie gleichmäßig über die komplette Rasenfläche. Gut ist (auch beim Vertikutieren), wenn der Rasen nicht ganz trocken, sondern ein wenig angefeuchtet ist. Den Garten pflegen Sie auf diese Weise am besten im Frühjahr, damit sich der Rasen von der Kälte und der Feuchtigkeit im Winter erholen kann, und ein zweites Mal im Herbst, um den Garten auf den Winter vorzubereiten.