Dezentrale Kraftausübung
Die Kraftentwicklung beim Fräsen ist so groß, dass auf das Einspannen der Bohrmaschine in einen Bohrständer nicht verzichtet werden kann. Freihändiges Fräsen ist in manchen Fällen bei weichen Holzarten möglich. Die Hölzer müssen dann allerdings die Positionsstabilität alleine aufbringen.
Eine Vorstufe des Fräsens mit der Bohrmaschine stellen Bohrkronen in Becherform dar. Sie rotieren mit ihren Sägezähnen rund um die mittige axiale Kraftübertragung der Bohrwelle. Bei absolut geradem Lauf bleiben sie während des Rotierens auf 360 Grad bei identischem Tiefengewinn im Holz. Beim Rundfräsen wird zusätzlich die mittlere Lochfüllung durch rotierende Messerschneiden abgetragen.
Mindestleistung und Zeitfaktor
Die dezentrale Krafteinwirkung durch die Verteilung der Druckflächen auf der Oberfläche des Fräsaufsatzes verlangen der Bohrmaschinenleistung ein Drehmoment und eine Rotationsgeschwindigkeit ab, die nur größere Geräte ab etwa 1500 Watt Nennleistung erbringen. Die Laufrichtung des Fräsens ist aus Kraftgründen bei einer Bohrmaschine auf Gleichlauffräsen beschränkt. Nur auf diese Weise reichen die Vorschubkräfte zum Materialabtrag aus.
Auch mit leistungsfähigen optimal fixierten Standbohrmaschinen und stabilen Halterungen ist ein Bewegen des Werkstücks durch Vibrationen fast nicht zu verhindern. Fräsvorgänge mit Bohrmaschinen haben daher auch eine Art Zeitlimit, in der der gewünschte Materialabtrag erreicht sein muss. Bei etwa 1800 Umdrehungen pro Minute sind Werkstücke bis zu etwa zehn Minuten Nettobearbeitungszeit positionsfest zu halten.
Zerspanung von Metall
Wer Metall wie beispielsweise Aluminium fräsen möchte, muss immer damit rechnen, dass die Bohrmaschine kein befriedigendes Ergebnis liefert. Legierungen aller Art und Verzugskräfte durch Materialerwärmung sind „zu viel“ für die auf Fläche verteilte Axialkraft.